Das Buch Mormon/Pflanzen

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Pflanzen im Buch Mormon

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Gerste im Das Buch Mormon


Gerste war lange Zeit für Antimormonen eine Quelle der Heiterkeit. Ein Autor bestand zum Beispiel darauf: „Gerste wuchs niemals in der Neuen Welt, bevor sie der weiße Mann mitbrachte.” (Scott, 82)

Leider ist das einfach falsch. Seit 1983 kennt man Gerste aus der Neuen Welt.[1]


Leinen im Das Buch Mormon


(also Flachs)

Die Spanier sahen einen Stoff aus Pflanzenfasern, die kein Flachs waren, den sie als Leinen oder als leinenartig bezeichneten.[2]

  • Bernal Diaz, der mit Cortez an der ersten Eroberungswelle teilnahm, beschrieb einheimische mexikanische Kleider als „aus Henequen gefertigt, das wie Leinen ist”. Die Faser der Maguey (Agave americana), woraus Henequen gemacht wurde, ähnelt sehr stark der Flachsfaser, woraus in Europa Leinen gemacht wurde.
  • Yucca-Fasern ergeben einen leinenartigen Stoff
  • Die Fasern von Ixtle (Agave funkiana) ergeben einen leinenartigen Stoff
  • Die Rinde des Feigenbaumes kann abgezogen, eingeweicht und für einen Stoff verwendet werden, der „einige Eigenschaften von Leinen” hat.[3] [4]


Kritiker behaupten, Joseph Smith habe im Buch Mormon Pflanzen als in Amerika wachsend erwähnt, die es vor Kolumbus dort nicht gegeben habe. Daraus ziehen sie den Schluss, das Buch Mormon sei nicht echt, sondern eine Erfindung von Joseph Smith oder ein Produkt des 19. Jahrhunderts.

Im folgenden werden einige Pflanzen aufgelistet, die laut Kritikern im alten Amerika unbekannt waren. Dazu eine Erklärung, dass diese Pflanze durch die Archäologie mittlerweile doch für die präkolumbianische Zeit nachgewiesen wurde oder dass ein dem Produkt der alten Welt ähnliches benutzt wurde.

Keine der Pflanzenarten im Buch Mormon stellt ein Problem dar. Die spanischen Eroberer bezeichneten präkolumbianische Produkte mit genau den Namen, wie sie im Buch Mormon verwendet wurden. Gerste, Seidenwürmer und Weintrauben waren bekannt. Einer der Ausdrücke war zur Zeit von Joseph Smith unbekannt (das akkadische sheum) und ist ein eindrucksvolles Zeugnis für den antiken Ursprung des Buches Mormon.


Neas im Buch Mormon

Diese Frucht wird nur einmal erwähnt (siehe Mosia 9:9). Wir wissen nicht, was das ist, aber das spricht nicht gegen die Behauptungen des Buches Mormon.

Schehum im Buch Mormon

Mit diesem Ausdruck hat Joseph Smith ins Schwarze getroffen:

Der Ausdruck stammt ziemlich offensichtlich vom akkadischen (babylonischen) „she'um”, Gerste (Altassyrisch: Weizen), „dem bekanntesten Getreidenamen aus dem antiken Mesopotamien.”[5]

Wir wissen nicht, welche Feldfrucht mit diesem Namen bezeichnet wurde, aber er ist in einem antiken Zusammenhang sicherlich nicht fehl am Platze. (Siehe [hhttp://lds.org/scriptures/bofm/modish/9.9?lang=deu#9 Mosia 9:9).] Kritker müssen erst einmal erklären, wie Joseph Smith gerade auf dieses Wort gekommen ist, wo doch Akkadisch erst 27 Jahre nach Veröffentlichung des Buches Mormon übersetzt wurde.[6]

Seide im Buch Mormon

(also Maulbeerblätter und Seidenwürmer)

Um „Seide” der Alten Welt herzustellen, sind Seidenwürmer und Maulbeerbäume, von deren Blättern sie sich ausschließlich ernähren, unverzichtbar. Dass es die in Amerika gegeben haben soll, bezeichnen Kritiker als unmöglich.

Es gibt aber doch einige Beispiele für Seide oder seidenartiges Gewebe im präkolumbianischen Amerika:

  • Es gibt wilde Seidenwürmer und einige Kommentatoren sind der festen Meinung, dass die Ureinwohner sie aus ihren Kokons versponnen und verwebten.
  • Bauchhaare von Kaninchen wurde ebenfalls versponnen und zu einem Stoff verarbeitet, den die Spanier als „Seide” bezeichneten.
  • Fäden vom Kapokbaum (Ceiba pentandra) wurden zu einem „weichen, feinen Tuch” verarbeitet, zu Kapok.
  • Fasern vom wilden Pfirsich wurden ebenfalls geschätzt, weil man sie zu einem feinen, haltbaren Tuch weben konnte.
  • Baumwolltuch ist in Mexiko seit 400 n. Chr. „gleichmäßig, sehr fein und hauchdünn”.[7][8]

Wein im Buch Mormon

(also Weintrauben)

Die Spanier sprachen von „Weingärten”, in denen aber keine Weinreben standen, sondern Maguey-Pflanzen, aus denen Pulque hergestellt wurde, den sie als „Wein” bezeichneten. Ein halbes Dutzend Arten von „Wein” aus anderen Früchten wie Weintrauben wurden von den spanischen Eroberern gezählt... ein anderer Forscher berichtet, dass die Opata in Nordmexiko ein Getränk verwendeten, das aus einheimischen Trauben gemacht wurde.[9]

Es gab also örtlich Weintrauben und dazu eine Reihe anderer Pflanzen, aus denen man alkoholische Getränke machte, die die Spanier gerne als 'Wein' betrachteten. Übrigens ist es ja auch in Europa üblich Wein aus anderen Früchten herzustellen: Apfelwein, Johannisbeerwein, Heidelbeerwein usw.


Endnoten

  1. John L. Sorenson and Robert F. Smith, "Barley in Ancient America," in Reexploring the Book of Mormon, edited by John W. Welch, (Provo, Utah: FARMS, 1992), 130–132. ISBN 0875796001 Link FAIR englischer
  2. John L. Sorenson, "Plants and Animals," in John L. Sorenson, "Viva Zapato! Hurray for the Shoe! (Review of "Does the Shoe Fit? A Critique of the Limited Tehuantepec Geography" by Deanne G. Matheny," FARMS Review of Books 6/1 (1994): 297–361. Link
  3. John L. Sorenson, An Ancient American Setting for the Book of Mormon (Salt Lake City, Utah : Deseret Book Co. ; Provo, Utah : Foundation for Ancient Research and Mormon Studies, 1996 [1985]), 232. ISBN 1573451576. GospeLink GL direkte Verbindung
  4. John L. Sorenson, "Silk and Linen in the Book of Mormon - Book of Mormon Update," Ensign (April 1992): 62. Link
  5. Sorenson, "Zaputo," 338; citing Robert F. Smith, "Some 'Neologisms' from the Mormon Canon," Conference on the Language of the Mormons 1973, Brigham Young University Language Research Center, 1973, 66.] Link
  6. Matt Roper, "Right on Target: Boomerang Hits and the Book of Mormon," FAIR Presentation, 2001. FAIR englischer
  7. John L. Sorenson, An Ancient American Setting for the Book of Mormon (Salt Lake City, Utah : Deseret Book Co. ; Provo, Utah : Foundation for Ancient Research and Mormon Studies, 1996 [1985]), 232. ISBN 1573451576. GospeLink GL direkte Verbindung
  8. Sorenson, Ensign (April 1992): 62. Link
  9. Sorenson, "Zaputo," 335-336.