Frage: Hat die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) Berufsgeistliche?

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Frage: Hat die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) Berufsgeistliche?

Die Kirche beschäftigt keine Berufsgeistlichen

Es gibt keine Zweifel darüber, dass die Kirche tatsächlich eine unbezahlte Geistlichkeit hat. Präziser ausgedrückt: es gibt keine gewerbsmäßigen Pfarrer.

Beachte:

  • Die Kirche vergibt keine Theologie-Diplome zu dem Zweck, dass man diese für eine bezahlte Führungsposition im geistlichen Dienst verwende.
  • Der große Mehrheit alller Führungspositionen der Kirche ist von denen besetzt, die absolut keine finanzielle Unterstützung dafür empfangen und die keine formelle Ausbildung in Theologie oder Kirchenverwaltung erhalten haben. Das schließt Bischöfe, Pfahlpräsidenten, Gebietssiebziger, FHV-Präsidentinnen, Priester, Lehrer, Diakone und Elders usw mit ein..
  • Missionare oder ihre Familien bezahlen normalerweise die Kosten für ihre Missionen.
  • die Kirche hat keine Berufsgeistlichen — man nimmt im Mormonismus nicht das Priestertum auf sich als eine Möglichkeit der bezahlten Beschäftigung. Die Kirche glaubt, dass „daß man durch Prophezeiung und das Händeauflegen derer, die Vollmacht dazu haben, von Gott berufen werden muß, um das Evangelium zu predigen und seine heiligen Handlungen zu vollziehen.” [1] Niemand kann in den kirchengeistlichen Dienst oder in die Administration eintreten als Karriere.
  • Die wenigen Kirchenführer, die eine Lebensbeihilfe erhalten, haben schon für viele Jahre in unbezahlten ehrenamtlilchen Positionen der Kirchenführerschaft gedient, in denen sie keinen finanziellen Gewinn erlangten und wodurch sie wenig Erwartungen haben, damit ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, indem sie in höhere Positionen in der Kirchenadministration aufsteigen.
  • das Buch Mormon macht die Regelung für Kirchenführer, in welchen Fällen sie durch Spenden unterstützt werden sollen, nämlich „falls” sie bedürftig sind. „alle ihre Priester und Lehrer sollten mit den eigenen Händen für ihren Unterhalt arbeiten, in allen Fällen, außer bei Krankheit oder großer Bedürftigkeit; und indem sie dies taten, wurde ihnen die Gnade Gottes reichlich zuteil.”[2]
  • Lehre und Bündnisse macht die Regeln für die Kirche, inwiefern Kirchenführer durch Spenden unterstützt werden. Siehe LuB 42:71-73.
  • Generalautoritäten haben zuvor in den Vorständen und Gremien der kircheneigenen Geschäfte gesessen. Dieses Verfahren wurde 1996 eingestellt. [3]

Örtliche Führerschaft

Viel vom Dienst der von Tag zu Tag in der Kirche geschieht, findet in den örtlichen Gemeinden oder auf Pfahlebene statt. Führer auf lokaler Ebende – das sind Bischöfe, Pfahlpräsidenten, Präsidentinnen der FHV Ältestenkollegiumspräsidenten und andere Füher und andere zusätzliche Arbeiter – erhalten keinerlei Bezahlung für ihre zeitlich begrenzte ehrenamtliche Tätigkeit. Ebenso erhalten sie keinerlei Ausbildung für ihren Dienst, den sie leisten. Ein Bischof dient normalerweise für einen Zeitraum von fünf Jahren, zum Beispiel, doch er verbleibt in seinem normalen Erwerbstätigkeit (Buchhalter, Schweißer, Geschäftsführer oder was auch immer), während er als Bischof dient. Seminarlehrer sind eine Ausnahme, doch sie sind Beschäftigte des CES (Church Education System).

Missionsführerschaft

Missionspräsidenten dienen normalerweise für einen Zeitraum von drei Jahren, und manchmal erhalten sie eine Beihilfe zum Lebensunterhalt wärend ihrer Dienstzeit, falls es erforderlich ist. Viele Missionspräsidenten sind finanziell in der Lage, sich von ihrer Arbeit zu beurlauben (und kehren zu iher Arbeit zurück, wenn ihre Dienstzeit abgelaufen ist) und benötigen keine Hilfe zum Lebensunterhalt.

Kritiker zufriedenzustellen mag unmöglich sein

Gäbe es keine Vorkehrungen, die es denjenigen, die nicht finanziell unabhängig sind, erlauben Vollzeit für die Kirche zu arbeiten, würden sich Kritiker wohl darüber beklagen, dass die Kirche „wohlhabende Menschen bevorzugt”, da es denjenigen mit geringeren Einkommen nicht möglich wäre, der Kirche zu dienen. Ohne Vorkehrungen, die die materielle Versorgung derer sichern, die in Vollzeit dienen, wäre es nur einer weltlichen Elite möglich zu dienen. Dieser Faktor wird zunehmend wichtig, da die Kirche über Nordamerika hinaus expandiert, besonders zu Nationen in der südlichen Hemisphäre, wo es weniger materiell Reiche gibt als im industrialisierten Westen.


Endnoten

  1. 5. Glaubensartilel
  2. Mosia 27.5
  3. Lynn Arave, "LDS programs evolve over the years," Deseret Morning News (30 September 2006). Link