Frage: Was haben die HLT-Führer tatsächlich über die Fortpflanzung im Jenseits gesagt?

Hauptseite

Frage: Was haben die HLT-Führer tatsächlich über die Fortpflanzung im Jenseits gesagt?

Die Führer der Kirche haben sehr wenig darüber gesagt, weil wenig über den Prozess bekannt ist

Die Tatsache, dass wir den genauen Vorgang nicht kennen, durch den Geistkinder erschaffen werden, bedeutet nicht, dass HLT-Führer darüber nicht spekuliert hätten. Es gibt ein paar Zitate, die oft verwendet werden, um die Vorstellung der Kritiker von „celestialem Sex” zu unterstützen, die wir nun untersuchen werden.

Bruce R. McConkie, Mormon Doktrine, S 371

„Aus Intelligenz oder geistigem Urstoff wurden Intelligenzen geformt, ehe die Welt war.”

Bruce R. McConkie, Mormon Doktrine, S. 266

„Unser Geistkörper hat seinen Anfang im vorirdischen Leben, wo wir als Geistkinder Gottes, unseres himmlischen Vaters geboren wurden. Bei diesem Geburtsvorgang wurde geistiger Grundstoff zu Intelligenzen geformt.”

Brigham Young, Journal of Discourses, vol. 11, 122

„Gott erschuf den Menschen wie wir unsere Kinder erschaffen, denn es gibt keinen anderen Schöpfungsvorgang im Himmel, auf der Erde, in der Erde oder unter der Erde oder in alle Ewigkeiten, das ist, war oder das jemals sein wird.”
— Brigham Young, Journal of Discourses 11:122

John A. Widtsoe, Eine vernunftgemäße Theologie

Der Autor des Antimormonen-Buches Becoming Gods sagt folgendes:

„Über den sexuellen Aspekt dieses Geschehens erklärte der HLT-Apostel 'Sex unter Göttern. Sex, die für das Fortbestehen der menschlichen Familie auf Erden unentbehrlich ist, besteht ewig und findet überall ihr Gleichnis.'” (p. 392, n14)

Wenn man das Zitat liest, klingt es tatsächlich, als ob Widtsoe über den sexuellen Akt unter Göttern spricht. Es muss jedoch angemerkt werden, dass Widtsoe vom „Sex” eher als Eigenschaft spricht als von der Ausübung. Deshalb wurde es in der deutschen Fassung auch ein wenig anders übersetzt: Die Verschiedenheit der Geschlechter, die für das Fortbestehen der menschlichen Familie auf Erden unentbehrlich ist, besteht ewig und findet überall ihr Gleichnis. Die Tatsache, dass zwei Geschlechter überhaupt existieren, beinhaltet natürlich, dass beides verwendet wird, um die Schöpfung der Geistkinder zu bewerkstelligen. Wenn man Witsoes Zitat im Kontext betrachtet, erfahren wir, dass er nicht über den sexuellen Akt spricht, sondern über das Geschlecht:

Verschiedenheit des Geschlechts unter den Göttern.
Die Verschiedenheit der Geschlechter, die für das Fortbestehen der menschlichen Familie auf Erden unentbehrlich ist, besteht ewig und findet überall ihr Gleichnis. Sie ist etwas Unzerstörbares. Das Verhältnis von Mann zu Frau ist ewig und muß in Ewigkeit fortdauern. In Übereinstimmung mit der Evangeliumsphilosophie gibt es im Himmel männliche und weibliche Wesen. Da wir einen Vater haben, der unser Gott ist, müssen wir auch eine Mutter haben, welche die Eigenschaften der Gottheit besitzt. Dies ist die logische Folge der irdischen Dinge und stimmt mit der Lehre überein, daß alles auf Erden nichts weiter ist als eine Darstellung geistiger Zustände, die eine tiefere Bedeutung haben als wir hier ahnen.

Könnte man den sexuellen Akt für eine Eigenschaft halten, die „unzerstörbar” ist? Kritiker setzen auf eine kontextbezogene ‚Irreführung, indem sie den Ausdruck Sex ohne den Kontext zitieren, der die Bedeutung erklärt. Es ist angemessener, das Geschlecht für eine Eigenschaft zu halten, die unzerstörbar ist. Dazu kommt, dass der Ausdruck Gender zu Witshoes Zeiten noch sehr ungebräuchlich war und wenn man von sex sprach, eher nicht den tatsächlichen Akt meinte. Man beachte das folgende Zitat von James E. Talmage:

Wir bestätigen die Ewigkeit des (Sex) Geschlechts unter den Kindern Gottes als vernünftig, schriftgemäß und wahr. Der Unterschied zwischen männlich und weiblich ist kein absonderlicher Zustand in der relativ kurzen Zeit der Sterblichkeit. Es war eine wesentliche Charaktereigenschaft im Zustand unserer Prä-Existenz, wie es sogar nach dem Tode so weitergeht, sowohl im entkörperten als auch im auferstandenem Zustand…. Die Schriften attestieren einen Existenzzustand vor der Sterblichkeit, in der die Kinder Gottes lebten, zweifellos mit unterschiedlichen Charaktereigenschaften, einschließich der unterschiedlichen (sex) Geschlechter, „ehe sie auf der Erde natürlich erschaffen wurden.” („The Eternity of Sex,” Millennial Star (24 August 1922): 530.)

Er schreibt „the distinction of sex.” (Unterschied der Geschlechter) Talmage spricht nicht über den „sexuellen Akt,” sondern über den Unterschied zwischen den Geschlechtern.

Endnoten