Geschlechterthemen/Gleichgeschlechtliche Anziehung/Neigungen und Gefühle oder Handlungen

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Was haben die Kirchenführer gelehrt über den Unterschied zwischen Wünschen, Gefühlen oder Neigungen und sexuellen Handlungen?

Diese Seite ist eine Chronologie von Statements aus primären und sekundären Quellen. Die Quellen können mit den folgenden Links eingesehen werden..


Was haben vergangene und gegenwärtige Kirchenführer gelehrt über den Unterschied (falls es welche gibt) zwischen Wünschen, Gefühlen oder Neigungen und sexuellen Handlungen?


Wir müssen uns für Dinge verantworten, die wir wählen können. Wir müssen uns nicht verantworten, für Dinge, die außerhalb unserer Kontrolle liegen. Das passt ebenso auf sexuelle Aktivitäten. Unsere sexuelle Natur ist heilig und sollte nur zwischen Ehemann und Ehefrau geteilt werden. Aber dieses Gesetz ist nicht auf sexuelle Aktivitäten beschränkt, sondern schließt unsere sexuellen Gefühle mit ein. Die Kirche lehrt die Mitglieder, nichts außerhalb der Ehe zu tun um die machtvollen Emotionen zu wecken, die nur in der Ehe zum Ausdruck kommen dürfen. Es ist das Schüren sexueller Gefühle, wogegen gepredigt wird, nicht gegen die bloße Präsenz von sexuellen Gefühlen. In allen Fällen konzentriert sich die Beratung auf kontrollierbare, durch den Willen beeinflussbare Handlungen, so wie auf erregende Gefühle, anstatt auf unkontrollierbare Dinge wie die Präsenz von sexuellen Gefühlen. Diese Richtlinie gilt immer gleich, unabhängig davon, welche Geschlechter involviert sind.

Lehre und Bündnisse

In einer Offenbarung an William E. McLellin, gibt Der Herr einige der Gefühle vom McLellin preis:

„Begehe nicht Ehebruch — eine Versuchung, die dich beunruhigt hat..” (LuB 66:10)

Obwohl er beunruhigt war von Gedanken an Ehebruch (Es gibt keinen Hinweis darauf, ob dieser homosexueller oder heteroxexueller Natur war), gab im Der Herr dennoch das folgende Lob:

„Siehe, so spricht der Herr zu meinem Knecht William E. McLellin: Gesegnet bist du, insofern du dich von deinen Übeltaten abgewendet hast und meine Wahrheiten empfangen hast, spricht der Herr, dein Erlöser, der Erretter der Welt, ja, all derer, die an meinen Namen glauben.”(LuB 66:1)

1980

Präsident Spencer W. Kimball war in seiner ersten ausführlichen Behandlung dieses Themas bezüglich homosexueller Handlungen als Präsident der Kirche sehr klar über die Unterschiede zwischen Versuchung und der Tat selbst. Dieser Unterschied besteht seither in HLT-Reden und Lehre.

Die unheilige Übertretung Homosexualität nimmt entweder rapide zu oder ihre Duldung läßt sie verstärkt an die Öffentlichkeit treten. Wenn man solche Wünsche und Neigungen hat, überwindet man sie genauso wie den Drang zu Petting oder Unzucht oder Ehebruch. Der Herr verurteilt und verbietet die Homosexualität genauso nachdrücklich wie den Ehebruch und ähnliche sexuelle Übertretungen. Und die Kirche schließt jeden, der sich dem hingibt und nicht bereit ist, Umkehr zu üben, genauso prompt aus.

Wir bemerken, dass Homosexualität verglichen wird mit Handlungen, solche wie Petting, Unzucht oder Ehebruch. Die die exkommuniziert werden, sind die, die nicht bereuen und als Süchtige verbleiben, solche, die in ihrem Tun beharren.

Außerdem läßt sich diese Sünde entgegen der Auffassung vieler Leute gleich der Unzucht überwinden und vergeben, doch auch nur unter der Bedingung völliger Umkehr, die von Dauer sein muß, das heißt, man muß die Sünde völlig aufgeben und sich in Denken und Handeln völlig umstellen. Zwar bemühen sich manche Regierungen und manche Kirchen und zahlreiche verderbte Menschen darum, daß solches Verhalten nicht mehr als Verbrechen, sondern als Privatangelegenheit betrachtet wird, doch ändert das nichts an der Art oder der Schwere des Vergehens. Gute und weise und gottesfürchtige Menschen in aller Welt brandmarken ein solches Verhalten noch stets als eines Sohnes oder einer Tochter Gottes unwürdig. Die Kirche Christi brandmarkt und verurteilt es so lange, wie die Menschen einen Körper haben, den sie entehren können.

Wieder sind Verhalten und Ausübung das, was verurteilt wird.

Präsident Kimball fährt fort:

Jakobus sagt: „Ein Zweifler ist unbeständig in allen seinen Wegen....Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche Gott verheißen hat denen, die ihn lieb haben.
Niemand sage, wenn er versucht wird, daß er von Gott versucht werde. Denn Gott kann nicht versucht werden zum Bösen, und er selbst versucht niemand.
Sondern ein jeglicher wird versucht, wenn er von seiner eigenen Lust und gelockt wird.
Danach, wenn die Lust empfangen hat, gebiert sie die Sünde. Die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert sie den Tod.....
Irret nicht, liebe Brüder” (Jakobus 1:8, 12-16).

Wieder ist man versucht, doch es erfordert Versuchung und eine Antwort darauf aus unserer eigenen Lust heraus, um Sünde hervorzubringen.

„Gott hat mich so geschaffen”, sagen manche, wenn sie nach Ausreden für ihre Perversion suchen. „Ich kann nichts dazu”, meinen sie weiter. Das ist Gotteslästerung. Ist der Mensch nicht als Gottes Abbild geschaffen, und kann er dann meinen, Gott sei „so”? Der Mensch ist für seine Sünden selbst verantwortlich. Natürlich kann er so lange nach Ausreden suchen, bis die Grube so tief ist, daß er nur noch unter großen Schwierigkeiten wieder herauskommt, doch kann er immer noch heraus. Jeder Mensch wird versucht. Der Unterschied zwischen dem verkommenen und dem würdigen Menschen liegt darin, daß der eine nachgegeben und der andere standgehalten hat. Sicher hängt es auch von der eigenen Herkunft ab, ob einem eine Entscheidung oder Leistung schwerer oder leichter fällt, doch wenn man auf der Hut ist, kann man über seine Zukunft immer noch selbst bestimmen. Das ist die Aussage des Evangeliums — der Mensch ist persönlich verantwortlich.
Jetzt, liebe Brüder und Schwestern, habe ich mich rückhaltlos über die Sünden unserer Zeit ausgesprochen. Wenn mir ein solches Thema auch mißfällt, so halte ich es doch für notwendig, die Jugendlichen vor den Angriffen des Erzversuchers zu warnen, der mit seinen Sendungen und mit allen Mitteln, die ihm zu Gebote stehen, darauf aus ist, alle Jugendlichen Zions zu vernichten, und zwar vor allem durch Täuschung und Lüge.
Mormon hat gesagt: „Seid weise in den Tagen eurer Bewährung; legt alle Unreinheit ab; bittet nicht um etwas, was ihr dann in euren Begierden verzehrt, sondern bittet darum, daß ihr keiner Versuchung nachgebt, sondern dem wahren und lebendigen Gott dient” (Mormon 9:28). [1]

Präsident Kimball betont, dass einige anfälliger sind für diese Versuchung, und betont aber auch, dass das einzig Unwürdige (oder Sündhafte) daran ist, wenn man der Versuchung nachgibt.

Präsident Kimball hat große Hoffnungen darauf, dass die Leute die homosexuellen Aktivitäten überwinden, doch warnt er, dass die Gefühle bleiben werden und beständig in Schach gehalten werden müssen. Er sagte:

„Nach ein paar Monaten haben sich einige schon beherrschen können... Wir sind uns bewusst, dass es von jedem selbst abhängt, wie erfolgreich die Kur ist, und dass die Betroffenen wie trockene Alkoholiker immer wachsam sein müssen..” [2]

1987

Präsident Gordon B. Hinckley:

Die Propheten Gottes haben im Lauf der Zeit wiederholt gepredigt, daß homosexuelle Beziehungen, Unzucht und Ehebruch schwerwiegende Sünden sind... Es ist den Menschen gegeben, sich zwischen dem, was recht ist, und dem, was unrecht ist, frei zu entscheiden.... Das Bezähmen der Gedanken muß stärker sein als körperliche Begierden und fleischliche Wünsche. Wenn die Gedanken voll auf die offenbarte Wahrheit abgestimmt werden, dann werden auch die Taten dementsprechend ein.[3]

1988

  • 1988, sagte Elder Dalin H. Oaks:
„Die meisten Menschen sind mit einem Stachel im Fleisch geboren [oder ziehen ihn sich zu], von denen der eine sichtbarer und schwerwiegender ist als der andere. Doch alle Menschen sind wohl für die eine oder andere Abweichung von der Norm empfänglich. Ungeachtet dessen jedoch haben wir den Willen und die Kraft, unsere Gedanken und unser Verhalten zu beherrschen. Das muß auch so sein. Gott hat nämlich gesagt, daß er uns für das, was wir tun und denken, zur Rechenschaft zieht. Deshalb muß es auch möglich sein, unsere Gedanken und Handlungsweisen durch unsere Entscheidungsfreiheit zu beherrschen. Wenn wir das Alter beziehungsweise den Zustand der Verantwortlichkeit erreicht haben, können wir unsere Taten und Gedanken, die nicht mit den Geboten Gottes in Einklang stehen, nicht mehr damit entschuldigen, daß wir eben so geboren sind. Wir müssen vielmehr lernen, so zu leben, daß eine irdische Schwäche uns nicht davon abhält, das ewige Ziel zu erreichen.
Gott hat verheißen, er werde uns unsere Bedrängnisse weihen, so daß sie uns zum Gewinn gereichen (siehe 2 Nephi 2:2). Wenn wir uns bemühen, eine ererbte [oder erworbene] Schwäche zu überwinden, entwickeln wir dadurch geistige Kraft, die uns wiederum in der Ewigkeit zugute kommen wird. Daher antwortete der Herr, als Paulus ihn dreimal bat, den Stachel aus seinem Fleisch zu ziehen: ,Meine Gnade genügt dir; denn sie erweist ihre Kraft in der Schwachheit.' Gehorsam änderte Paulus also seine Einstellung folgendermaßen:
’’Viel lieber also will ich mich meiner Schwachheit rühmen;, damit die Kraft Christi auf mich herabkommt.
„,Deswegen bejahe ich meine Ohnmacht, alle Misshandlungen und Nöte, Verfolgungen und Ängste, die ich für Christus ertrage; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.'” (2. Korinther 12:9,10).
„Wofür wir auch empfänglich sein mögen, wo auch immer unsere Neigungen liegen mögen - sie können nur dann Folgen für die Ewigkeit nach sich ziehen, wenn wir unsere Entscheidungsfreiheit dahingehend ausüben, daß wir das tun oder denken, was uns die Gebote Gottes untersagen. Wenn jemand beispielsweise eine Schwäche für Alkohol hat, so wird dadurch seine Freiheit eingeschränkt, Alkohol zu trinken, ohne süchtig zu werden. Seine Entscheidungsfreiheit gestattet es ihm jedoch, sich des Alkohols zu enthalten und so der physischen Schwächung zu entgehen, die der Alkohol und die geistigen Folgen der Sucht mit sich bringen..
„… Wir müssen uns vor dem Argument hüten, jemand, der sich zu etwas besonders stark hingezogen fühle, könne nicht frei entscheiden und sei daher auch nicht für sein Verhalten verantwortlich. Dieser Einwand steht nämlich in krassem Gegensatz zu den grundlegenden Lehren des Evangeliums Jesu Christi.”
„Der Satan will uns einreden, wir seien hier auf der Erde für nichts verantwortlich. Das hat er ja auch schon in dem Kampf im Himmel versucht. Wer sich einredet, er sei nicht dafür verantwortlich, wie er seine Entscheidungsfreiheit ausübt, weil er eben so geboren sei, der versucht, den Ausgang des Kampfes im Himmel zu ignorieren. Wir sind verantwortlich, und wenn wir etwas anderes behaupten, lassen wir uns vor den Karren des Widersachers spannen.
„Es ist ein Gesetz des Lebens, daß der Mensch Verantwortung trägt. Dieser Grundsatz ist im Gesetz der Menschen und im Gesetz Gottes verankert. Die Gesellschaft zieht den Menschen dafür zur Rechenschaft, wie er seine Neigungen auslebt, denn sonst könnten wir nicht in einer zivilisierten Umgebung leben. Gott zieht seine Kinder dafür zur Rechenschaft, wie sie mit ihren Neigungen umgehen, damit sie seine Gebote halten und sich über ihre Bestimmung in der Ewigkeit klar werden können. Das Gesetz schützt niemanden, der aufgrund seiner Unbeherrschtheit dem Impuls nachgibt, den, der ihn quält, zu töten, oder der habgierig ist und dem Impuls zum Stehlen nachgibt, auch niemanden, der pädophil veranlagt ist und dem Impuls nachgibt, seine sexuellen Bedürfnisse mit Kindern zu stillen. . .
„Es gibt so vieles, was wir über das Ausmaß der Freiheit bezüglich der verschiedenen Stachel im Fleisch, die uns hier auf der Erde quälen, nicht wissen. Aber eins wissen wir: alle Menschen besitzen Entscheidungsfreiheit, und Gott zieht uns dafür, wie wir die Entscheidungsfreiheit in Gedanken und in der Tat ausüben, zur Rechenschaft. Das ist ein Grundprinzip.”[4]

1991

  • Die Erste Präsidentschaft schrieb 1991:
„Es gibt einen Unterschied zwischen unsittlichen Gedanken und Gefühlen und dem Vollzug unsittlicher heterosexueller oder homosexueller Handlungen.”[5]

1994

  • Elder Richard G. Scott:
„Manche schlechte Gedanken kommen von selbst.” Andere führen wir herbei, und zwar durch das, was wir anschauen oder anhören ... Der Verstand kann sich nicht gleichzeitig mit zwei Gedanken befassen. Macht euch das zunutze, und vertreibt häßliche Gedanken. Wenn du deine Gedanken nicht beherrscht, dann versucht der Satan dich so lange, bis du entsprechend handelst. (Betonung hinzugefügt).[6]

1995

  • 1995 erklärte Elder Oaks:

Bezüglich der Unterscheidung der Ersten Präsidentschaft hinsichtlich gleichgeschlechtlicher Beziehungen müssen auch wir zwischen homosexuellen (oder lesbischen) „Gedanken und Gefühlen” (gegen die man ankämpfen muß) und „homosexuellem (oder lesbischem) Verhalten" (einer schwerwiegenden Sünde) unterscheiden...
Niemand kann sich fortgesetzt einer schwerwiegenden Sünde schuldig machen und dennoch Mitglied der Kirche bleiben. Auch wer andere zum Sündigen ermuntert, wird zur Rechenschaft gezogen. Es gibt in der Kirche zwar keine Disziplinarmaßnahmen für unangemessene Gedanken (allerdings wird Wert darauf gelegt, daß man dagegensteuert), aber jedes Verhalten zieht Folgen nach sich.
Wir müssen aber auch immer zwischen sündigem Verhalten und unangemessenen Gefühlen und möglicherweise gefährlichen Neigungen unterscheiden. Wenn jemand darum ringt, der Versuchung zu widerstehen, müssen wir uns liebevoll um ihn bemühen. In dem Brief vom 14. November 1991 1991 zum Thema Keuschheit hat die Erste Präsidentschaft verkündet: „Sexuelle Beziehungen darf es nur zwischen Ehemann und Ehefrau im Bund der Ehe geben. Alle anderen sexuellen Kontakte Unzucht, Ehebruch, homosexuelles und lesbisches Verhalten sind Sünde.” Die Präsidentschaft fügt hinzu: „Wer in diesen Bereichen für sich und seine Familie Hilfe braucht, der soll sich an seinen Bischof, seinen Zweigpräsidenten oder seinen Pfahlbeziehungsweise Missionspräsidenten wenden. Wir fordern die Führer und die Mitglieder der Kirche auf, allen, die in den genannten Bereichen mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben, mit Liebe und Verständnis zu begegnen. Viele nehmen aufgrund der christlichen Liebe, die ihnen entgegengebracht wird, und aufgrund inspirierten Rats die Einladung an, in die Kirche zurückzukehren, und lassen die sühnende und heiligende Kraft Jesu Christi für sich wirksam werden.” [7]

  • Gordon B. Hinckley:
Unser Mitgefühl gilt den Menschen, die mit der Anziehungskraft des gleichen Geschlechts zu kämpfen haben. Wir beten für sie zum Herrn, wir empfinden mit ihnen, wir betrachten sie als unsere Brüder und Schwestern. Und doch müssen wir unsittliches Verhalten bei ihnen genauso verurteilen wie bei allen anderen.…. [8]

2000

  • 2000 lehrte Präsident Boyd K. Packer:

Es wird vielleicht ein Kampf sein, „von dem ihr euch in diesem Leben nie ganz freimachen könnt. Wenn ihr euch auf die Versuchung nicht einlasst, braucht ihr auch keine Schuldgefühle zu haben.” Es kann äußerst schwer sein zu widerstehen. Aber es ist besser, als der Versuchung nachzugeben und Enttäuschung und Unglück über euch und die Menschen zu bringen, die euch lieben.[9]

2003

  • 2003 lehrte Präsident Boyd K. Packer:
In der Kirche wird niemand wegen seiner Neigungen oder Versuchungen verurteilt. Nur für Übertretung muss man sich verantworten. (Siehe LuB 101:78; Glaubensartikel 2) Wenn ihr unwürdigen Verlockungen nicht nachgebt, werdet ihr weder verurteilt noch der Kirchendisziplin unterzogen.[10]

2006

  • 2006 sagte Elder Dallin H. Oaks:

Der Unterschied zwischen Gefühlen oder Neigungen einerseits und dem Verhalten andererseits ist sehr klar. Es ist keine Sünde, Neigungen zu haben, die, sofern du ihnen nachgibst, zu einem Verhalten führen würden, das eine Übertretung darstellt. Die Sünde besteht darin, dass man der Versuchung nachgibt. Versucht zu werden ist nichts Außergewöhnliches; selbst der Erretter wurde versucht.

Das Neue Testament betont, dass Gott uns Gebote gibt, die schwer zu halten sind. Im 1 Korinther, Kapitel 10, Vers 13 steht: „Noch ist keine Versuchung über euch gekommen, die den Menschen überfordert. Gott ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über eure Kraft hinaus versucht werdet. Er wird euch in der Versuchung einen Ausweg schaffen, sodass ihr sie bestehen könnt.”[11]

2007

  • Im Oktober 2007 veröffentlichte Elder Jeffrey R. Holland einen Artikel im Liahona, Hier ein Auszug
Ein freundlicher junger Mann Anfang zwanzig saß mir gegenüber. Er hatte ein gewinnendes Lächeln, obwohl er während unseres Gesprächs nicht oft lächelte. Vor allem aber fiel mir der Schmerz in seinen Augen auf.
„Ich weiß nicht, ob ich ein Mitglied der Kirche bleiben soll”, sagte er. „Ich glaube nicht, dass ich würdig bin.”
„Warum sollten Sie nicht würdig sein?”, fragte ich.
„Ich bin schwul.”
Er dachte wohl, das würde mich erschrecken. Aber das tat es nicht. „Und…?”, fragte ich.
in Hauch von Erleichterung huschte über sein Gesicht, als er mein ungebrochenes Mitgefühl erkannte. „Ich fühle mich nicht zu Frauen hingezogen, sondern zu Männern. Ich habe mich bemüht, diese Gefühle zu ignorieren oder zu ändern, aber …”
Er seufzte. „Warum bin ich so? Diese Gefühle sind so real.”
Ich schwieg einen Moment und sagte dann: „Bevor ich Ihnen einen Rat geben kann, brauche ich ein wenig mehr Informationen. Sehen Sie, sich zum eigenen Geschlecht hingezogen zu fühlen ist keine Sünde, solange diese Gefühle nicht in die Tat umgesetzt werden – wie es auch bei heterosexuellen Gefühlen ist. Verstoßen Sie gegen das Gesetz der Keuschheit?”
Er schüttelte den Kopf. „Nein, das tue ich nicht.”
Diesmal war ich erleichtert. „Danke, dass Sie sich damit auseinandersetzen wollen”, sagte ich. „Dazu gehört Mut, und ich möchte Sie dafür loben, dass Sie sich rein gehalten haben.
Warum Sie nun diese Gefühle haben, diese Frage kann ich nicht beantworten. Da mögen eine Menge Faktoren beteiligt sein, die so verschieden sein können, wie die Menschen verschieden sind. Manches, wie die Ursache Ihrer Gefühle, erfahren wir vielleicht nie in diesem Leben. Aber zu wissen, warum Sie so fühlen, ist nicht so wichtig wie zu wissen, dass Sie nicht übertreten haben. Wenn Sie im Einklang mit den Geboten leben, dann sind Sie würdig, in der Kirche zu dienen, sich der Gemeinschaft der Heiligen zu erfreuen, den Tempel zu besuchen und alle Segnungen des Sühnopfers des Erretters zu erlangen.”
Er setzte sich etwas aufrechter hin. Ich fuhr fort: „Sie tun sich überhaupt keinen Gefallen, wenn Sie sich selbst in erster Linie durch Ihre sexuellen Gefühle definieren. Das ist nicht Ihre einzige Eigenschaft, schenken Sie ihr also nicht unverhältnismäßig viel Beachtung. Sie sind zuerst und vor allem ein Sohn Gottes, und er liebt Sie.
Und mehr noch, ich liebe Sie. Meine Brüder, die Generalautoritäten, lieben Sie. Ich denke da an etwas, was Präsident Boyd K. Packer zu denen gesagt hat, die sich zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlen. ‚Wir lehnen [euch] nicht ab’, sagte er. ‚Wir können euch gar nicht ablehnen, denn ihr seid Söhne und Töchter Gottes. Wir werden euch nicht ablehnen, denn wir lieben euch.‘”
Wir unterhielten uns noch etwa dreißig Minuten. Da ich wusste, dass ich nicht derjenige war, der ihn hierbei beraten konnte, verwies ich ihn an seine örtlichen Priestertumsführer. Dann verabschiedeten wir uns. Ich glaubte in seinen Augen einen Anflug von Hoffnung zu entdecken, der zuvor nicht dagewesen war. Obwohl noch allerhand Herausforderungen vor ihm lagen, die er bewältigen – oder einfach nur aushalten – musste, hatte ich das Gefühl, dass er gut damit zurechtkommen würde.[12]

Er betonte weiter: „Ich möchte klarstellen, dass Gefühle allein niemanden unwürdig machen, wie schwierig sie auch sein mögen.....Wenn Sie Versuchungen nicht nachgeben, haben Sie keine Übertretung begangen.”

  • In einer Broschüre der Kirche – veröffentlicht 2007, lehrt die Kirche:
„Viele Menschen, die sich zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlen, achten die Heiligkeit ihres Körpers und den Maßstab, den Gott gegeben hat: Die Sexualität darf „nur zwischen einem Mann und einer Frau, die rechtmäßig verheiratet sind”, Ausdruck finden („Die Familie – eine Proklamation an die Welt”, Der Stern, Januar 1996, Seite 93). Ein solches Leben findet in den Augen des himmlischen Vaters Gefallen. Einige überschreiten allerdings diese Grenze und geben sich unsittlichem Verhalten hin. Der Wunsch nach körperlicher Befriedigung berechtigt jedoch niemanden zur Unsittlichkeit.
Wer die ewigen Wahrheiten kennt, hat ein machtvolles Motiv, sich rechtschaffen zu verhalten. Wir tun gut daran, uns auf das zu beschränken, was wir gegenwärtig verstehen und beherrschen, statt dadurch Energie zu verschwenden oder unsere Enttäuschung zu vergrößern, dass wir uns um etwas Gedanken machen, was Gott noch gar nicht vollständig offenbart hat. Richten wir unsere Aufmerksamkeit auf die einfachen Wahrheiten des Evangeliums Jesu Christi. Eine gleichgeschlechtliche Neigung kann sehr stark sein, aber durch den Glauben an das Sühnopfer kann man die Kraft empfangen, jeglichem unanständigen Verhalten zu widerstehen und sich sündenfrei zu halten..[13]

2009

  • D. Todd Christopherson:

Wir alle sind Versuchungen ausgesetzt. Dem Heiland erging es ebenso, doch er „schenkte ihnen … keine Beachtung” (LuB 20:22). Gleichermaßen müssen auch wir nicht einfach nachgeben, bloß weil eine Versuchung auftaucht. Vielleicht wollen wir nachgeben, aber wir müssen es nicht. Eine junge Frau, die fest entschlossen war, das Gesetz der Keuschheit zu halten, wurde von einer skeptischen Freundin gefragt, wie es denn möglich sei, dass sie noch nie „mit jemandem geschlafen” habe. „Willst du etwa nicht?”, wollte die Freundin wissen. Die junge Frau meinte dazu: „Die Frage ließ mich nicht los, weil sie so vollkommen abwegig war. … Wollen allein ist wohl kaum der richtige Maßstab für moralisches Verhalten.”

In einigen Fällen kann Versuchung besonders machtvoll sein, wenn sie nämlich potenziell oder tatsächlich Abhängigkeit in sich birgt. Ich bin froh, dass die Kirche immer mehr Menschen therapeutische Hilfe unterschiedlicher Art dafür anbieten kann, Abhängigkeit zu vermeiden oder zu überwinden. Aber auch, wenn eine Therapie den Willen eines Menschen stärken kann – ersetzen kann sie ihn nicht. Es gehört immer auch Disziplin dazu – moralische Disziplin, die sich auf den Glauben an Gottvater und den Sohn gründet und auf den Glauben daran, was sie dank der sühnenden Gnade Jesu Christi mit uns erreichen können. Petrus hat es so ausgedrückt: „Der Herr kann die Frommen aus der Prüfung retten.” (2. Petrus 2:9..) [14]

Die Dimension der Religion

Viele Menschen haben bezeugt, dass sie durch das Sühnopfer Christi sich nicht länger zu Menschen gleichen Geschlechts hingezogen fühlen. Auch andere haben Glauben an Christus, und haben dennoch die gleichen gleichgeschlechtlichen Neigungen. Elder Holland lehrte: "Manche mögen dadurch, dass sie Glauben ausüben, eigene Anstrengungen unternehmen und auf die Macht des Sühnopfers vertrauen, im irdischen Leben ihre gleichgeschlechtlichen Neigungen beheben können und heiraten. Andere jedoch werden in diesem Leben vielleicht nie von gleichgeschlechtlichen Neigungen frei sein."[15]


Wer behauptet, dass die Kirche schon lange all die verurteilt hat, die homosexuelle Gefühle oder Neigungen haben, haben nicht sorgfältig genug nachgedacht über die jahrelangen Lehren der Ersten Präsidentschaft und der Zwölf Apostel zu diesem Thema. Kürzlich erschienene Lehren darüber sind nicht neu, sondern nur eine Betonung von dem, was gelehrt wurde.

Fußnoten

  1. [back]  Spencer W. Kimball, „Präsident Kimball zum Thema Keuschheit," New Era (Oktober 1980): 39.
  2. [back]  LDS Resources on Same-Gender Attraction; Love vs. Lust; Spencer W. Kimball, January 5, 1965, BYU Speeches of the Year, 1965 Link
  3. [back]  Gordon B. Hinckley, „Andacht und sittliches Leben," Generalkonferenz (April 1987).
  4. [back]  “Free Agency and Freedom,” Brigham Young University 1987–88 Devotional and Fireside Speeches (Provo: BYU Publications, 1988), pp. 46–47; an edited version is available in Monte S. Nyman and Charles D. Tate, Jr., eds., The Book of Mormon: Second Nephi, The Doctrinal Structure (Provo: BYU Religious Studies Center, 1989), 13-15. Auf deutsch hier Link
  5. [back]  Brief der Ersten Präsidentschaft, 14 November 1991.
  6. [back]  Richard G. Scott, „Die richtigen Entscheidungen treffen," Generalkonferenz (Oktober 1994).
  7. [back]  Dallin H. Oaks, "Same-Gender Attraction," Ensign ({{{date}}}): {{{start}}}. Auf deutsch: Link
  8. [back]  Gordon B. Hinckley, „Stellt euch der Schlauheit der Welt entgegen," Generalkonferenz (Allgemeine FHV-Versammlung Sept 1995).
  9. [back]  Boyd K. Packer, „„Ihr seid Gottes Tempel“," Generalkonferenz (Oktober 2000).
  10. [back]  Boyd K. Packer, „Das Banner der Wahrheit ist aufgerichtet," Generalkonferenz (Oktober 2003).
  11. [back]  Dallin H. Oaks and Lance B. Wickman, "Same Gender Attraction," interview with Church Public Affairs (2006). Link Auf deutsch hier Link
  12. [back]  Jeffrey R. Holland, „Wie man jemandem hilft, der sich zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlt” Liahona (Oktober 2007): {{{start}}}. Link
  13. [back]  " Wie man jemandem hilft, der sich zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlt" 42-45.

Zusätzliches Material

Fairwiki

FAIR Website

  • Übersetzung der Rede von Elder Dallin H. Oaks, die er am 13. Oktober 2009 an der BYU-Idaho hielt FAIR
  • Die Bibel verurteilt homosexuelles Verhalten - von Justin W. Starr FAIR

Externe Links

  • Gleichgeschlechtliche Neigungen Link
  • Das Geschlecht ist ein wesentliches Merkmal der ewigen Identität und Lebensbestimmung - Liahona Oktober 2008 Link
  • Jeffrey R. Holland, „Wie man jemandem hilft, der sich zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlt” Liahona (Oktober 2007) Link
  • Wenn man sich zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlt - Dallin H. Oaks, Liahona März 2006 Link
  • Deutsche Presseseite der Kirche Jesu Christi - Wie steht die Kirche zu homosexuellen Neigungen und zur gleichgeschlechtlichen Ehe? Link
  • Kirche nimmt Stellung zu Volksentscheiden über gleichgeschlechtliche Ehe in den USA Link