Joseph Smith/Narzissmus/Prahlerei

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Vorwürfe, dass Joseph Smith anfällig für Prahlerei war

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Frage: Ist das Zitat von Joseph Smiths "Prahlerei", die Kirche intakt zu halten?

Einträge, die von Schreibern gemacht wurden, nicht von Joseph

Das Zitat, in welchem Joseph Smith zu prahlen scheint, ist interessant. Um diese Angelegenheiten zu verstehen, müssen wir uns erinnern:

  • Es basiert nicht auf die Schriften Josephs, sondern es ist ein Bericht, der nach seinem Tod geschrieben wurde.
  • Joseph benutzte eine Schriftstelle von Paulus und wendete sie auf seine eigene Situation an — die Vorstellung zu „prahlen“ war die von Paulus, nicht Josephs.

Selbst in der History of the Church (in der die Rede auf S. 408-409 neu erstellt wurde) ist es als etwas beschrieben, das auf Synopse von Thomas Bullock beruht. Ist es deshalb eine Primärquelle? Wohl nicht. [1]

Doch es gibt weitere Fragen. Das Datum der Predigt ist der 26. Mai 1844. Einen Monat später war der Prophet tot. Hat er diesen Eintrag beaufsichtigt? Nein. Die letzten Jahre seiner Einträge in die Kirchengeschichte wurden eigentlich von anderen nach seinem Tod gemacht. Es war für andere Autoren üblich zu jener Zeit, zu schreiben, als ob ein anderer spreche. Deshalb sind dies nicht Josephs Worte — es sind Worte, die andere (die ihn nach seinem Tod enorm bewundert haben) ihm in den Mund gelegt haben. Die grundlegenden Inhalte sind wahrscheinlich genauer als die subtilen Details von Ton und Stil.

Diesen Punkt im Gedächtnis zu behalten ist wirklich wichtig, wenn wir versuchen durch diese sogenannte dokumentarische Geschichte den Charakter und von Joseph Smith zu beurteilen und seine Moral und spirituellen Qualitäten. Selbst wenn es scheint, dass Joseph Smith in der ersten Person sprach, muss die Kirchengeschichte nicht tatsächlich Joseph Smiths Stimme repräsentieren. (Dean Jessee's Vorwort zu seiner Sammlung der persönlichen Schriften von Joseph Smith befasst sich speziell mit der Frage des scheinbaren Egoismus, die in spätere Aussagen von Joseph aufgenommen wurden und selbst für den Mann ganz fremd waren — nicht, weil Joseph plötzlich egoistisch wurde, sondern weil die Stimme, die wir hören, nicht mehr Josephs ist. Es ist das Werk von Schreibern, die nach seinem Tod an seiner Statt schrieben. Sie fühlten sich behaglich dabei, Joseph in einer Weise zu preisen, wie er es wahrscheinlich nicht getan hätte.

Der Eindruck, den man beim Lesen von Joseph Smiths authentischen persönlichen Erklärungen bekommen, ist der eines demütigen und ernsthaften Mannes, der sich damit plagt, den Willen Gottes zu tun, wie er ihn versteht. Doch selbst ein Hauch von stolzem Trotz während seiner Rede in Nauvoo sich in Josephs Tonfall eingeschlichen hat, zu einer Zeit, als sowohl die Stadt als auch die Kirche durch Banden von charakterlosen Fanatikern in Gefahr und unter Druck standen, würde solch ein Augenblick der Schwäche verständlich sein.

Doch es ist mehr an der Geschichte als das. Was war Josephs Absicht in seiner Rede? Aus der Rekonstruktion seiner Rede, soweit sie uns verfügbar ist, können wir sie vermuten, wie wir sehen werden.

Zuerst jedoch müssen wir eine Angelegenheit klären, die sich aus der Antwort oben ergibt — bedeutet es, dass die History of the Church nicht vertrauenswürdig ist?

Ist History of the Church deshalb unglaubwürdig?

Es ist bezüglich der allgemeinen Zuverlässigkeit dieses Buches, im Hinblick darauf, wie es zusammengestellt wurde, erwähnenswert, dass es nicht die Hauptaussage oder Erzählung ist, die wahrscheinlich ungenau ist, sondern die Nuancen, der Ton, die Einzelheiten. Dies ist das genaue Gegenteil des Problems, das wir entsprechend der Erwartung antimormonischer Kritiker sehen sollen: sie halten die übergreifende Geschichte der „History of the Church” für verkehrt, (z. B. göttliches Einschreiten, Joseph Smiths prophetische Berufung usw), doch wollen sie, dass wir die Einzelheiten wie Umgangston und Laune akzeptieren, zumindest dann, wenn diese Einzelheiten den Propheten in ein schlechtes Licht setzt.

Es ist amüsant, das genau die gleichen Leute, die „History of the Church” als unseriöse Quelle ablehnen, wenn es scheint, dass es die HLT-Position unterstützt, es sich an die Brust schlagen als einen einmaligen historischen Schatz, wenn sie denken, dass sie es als Waffe gegen die vermeintlichen Fehler des Mormonismus verwenden können. [2]


Frage: War Joseph Smith anfällig für Prahlerei?

Joseph hat eine Aussage gemacht, die prahlerisch klingt und einen Propheten unbeantwortet hat

Von Joseph Smith wird berichtet, dass er sagte:

‚Ich habe mehr zu prahlen, als jemals ein Mensch zuvor. Ich bin der einzige Mensch, der seit den Tagen Adams je in der Lage war, eine Kirche zusammenzuhalten. Eine große Mehrheit von allen ist bei mir geblieben. Weder Paulus, Johannes, Petrus noch Jesus haben das geschafft. Ich prahle damit, das niemals ein Mensch so ein Werk vollbrachte wie ich. Die Anhänger von Jesus sind ihm davon gelaufen, aber die Heiligen der letzten Tage sind noch nie von mir davon gelaufen.” (Kirchengeschichte 6:408–409. BYU Studies link)

Diese Haltung fällt als prahlerisch auf und für einen Propheten unziemlich.

Das Zitat, in welchem Joseph Smith zu prahlen scheint, ist interessant. Um diese Angelegenheiten zu verstehen, müssen wir uns erinnern:

  • Es basiert nicht auf die Schriften Josephs, sondern es ist ein Bericht, der nach seinem Tod geschrieben wurde.
  • Joseph benutzte eine Schriftstelle von Paulus und wendete sie auf seine eigene Situation an — die Vorstellung zu „prahlen“ war die von Paulus, nicht Josephs.

Josephs Zitat, wenn genau, wird aus dem Zusammenhang genommen

Der zweite Fehler der Kritiker ist es, Josephs Zitat aus dem Kontext zu reißen. Was war Josephs Absicht, und warum verwendete er diese Herangehensweise? Wie sich herausstellen, hat er es aus der Bibel und wendete die Lektion darauf auf seine eigene Situation an.

Im Originalkontext war Joseph mit intensiver Verfolgung konfrontiert, einschließlich einiger, die er zuvor für seine Freunde gehalten hatte. Das Statement über das Prahlen wurde vermutlich einen Monat, bevor er starb, gemacht. Er sagte es, nachdem er 2. Korinther 11 der Gemeinde vorgelesen hatte. Beachte das folgende Statement von Paulus in der Bibel.

Paul: "Noch einmal sage ich: Keiner soll mich für einen Narren halten"

Noch einmal sage ich: Keiner soll mich für einen Narren halten. Tut ihr es aber doch, dann lasst mich auch als Narren gewähren, damit auch ich ein wenig prahlen kann. Was ich hier sage, sage ich nicht im Sinn des Herrn, sondern sozusagen als Narr im falschen Stolz des Prahlers. Da viele Menschen im Sinn dieser Welt prahlen, will auch ich einmal prahlen. Ihr lasst euch die Narren ja gern gefallen, ihr klugen Leute. (2. Korinther 11:16-19)

Paulus verfällt buchstäblich in eine Triade, in der er viele Dinge erklärt, die ihn als Narren dastehen lassen, um sich mit denen zu vergleichen, denen die Korinther wegen ihrer Worte um Erlösung zuhören anstatt ihm. Seine Worte sind als Kontrast gemeint und zum Vergleich zu dem, was die Heiligen in Korinth tun und was er anbot.

Joseph benutzte genau die gleiche literarische Annäherung, die Paulus der Apostel tat

Nehmen die Kritiker die Worte von Paulus nicht ernst und lehnen sie seine Berufung als Apostel ab, weil er solch eine Vorgehensweise verwendete und prahlte? Nein, das tun sie nicht. Doch sie lehnen Joseph Smith ab, wenngleich durch den Kontext seiner Aussagen klar ist, dass er genau den gleichen literarischen Ansatz verfolgte. Versteht die Worte Joseph richtig, wenn ihr das Kapitel von Paulus an die Gemeinde gelesen habt.

Meine Absicht ist es, euch wissen zu lassen, dass ich hier genau an der Stelle stehe, an der ich zu bleiben gedenke. Genau wie Paulus habe ich mich in vielen gefährlichen Situationen befunden, und das sicher häufiger als irgend jemand sonst in dieser Generation. So wie Paulus damit geprahlt hat, kann ich sagen, dass ich noch mehr als Paulus habe leiden müssen, aber ich wäre wie ein Fisch, den man aus dem Wasser gezogen hat, wenn ich diese Verfolgungen nicht erleben würde. Vielleicht denken meine Brüder, dass ich all dies brauche, um mich demütig zu halten. Der Herr hat mir die seltsame Veranlagung gegeben, dass ich mich meiner Verfolgungen rühme. Ich wäre nicht annähernd so demütig, wenn ich diesen Verfolgungen nicht ausgesetzt wäre. Wenn schon Unterdrückung einen weisen Mann in den Wahnsinn treibt, dann wird das sich noch schlimmer bei einem Narren auswirken. Wenn sie wollen, dass ein noch bartloser Junge die ganze Welt besiegt, dann werde ich mich auf die Spitze eines Berges stellen und dort krähen wie ein Gockel: Ich werde sie immer schlagen! Wenn erst einmal die Fakten bewiesen sind, dann werden Wahrheit und Unschuld schließlich immer siegen. Meine Feinde sind doch keine Philosophen: Sie denken, dass, wenn sie mich erst einmal runter gedrückt haben, sie mich unten halten können; aber diesen Narren zu Liebe werde ich durchhalten und über ihre Köpfe hinwegfliegen.[3]

Es scheint, dass Paulus die Notwendigkeit erkennt, sich zeitweise gegen die bösen und hartherzigen zu rühmen

Dann machte Joseph die Erklärungen, die die Kritiker angreifen. Er machte sie in der gleichen Weise wie Paulus so empörend „prahlte”, um seine Position der Position derer gegenüberzustellen, denen die Korinther begannen zuzuhören. Im nächsten Kapitel beginnt Paulus in 2. Korinther mit der Erklärung „Ich muss mich ja rühmen; zwar nützt es nichts.” So scheint es, dass Paulus die Notwendigkeit sieht, zuweilen gegen die Schlechten und Hartherzigen zu prahlen (obwohl es nichts nützt), doch die Kritiker erlauben Joseph nicht, den Rat von Pauls von der Notwendigkeit ab und zu zuprahlen, zu befolgen,

Wissen die Kritiker vielleicht nichts von Pauls Rat? Oder wenden sie hier Doppelmoral an, die Paulus solch eine Rhetorik erlaubt aber Joseph nicht?

Solche Doppelmoral ist traurigerweise der große Vorrat von sektiererischem Antimormonismus.

Kurz, Joseph benutzt die Schrift mit Paulus als Gegenargument (oder als Rhetorik) -- er antwortet seinen Kritikern, und demonstriert, dass wahre Boten Gottes von denen, die zuhören sollten, oft verfolgt werden, während die falschen und abtrünnigen gepriesen werden.


Frage: Hat Joseph Smith glaubt, dass er besser ist als Jesus Christus?

Joseph war kein Mann, der sich für besser hielt als Christus

Folgender Auszug noch aus einem Brief, den Joseph an seine Frau Emma schrieb:

„Ich werde versuchen, mit meinem Los zufrieden zu sein, weil ich weiß, dass Gott mein Freund ist. Er wird mich trösten. Ich habe mein Leben in seine Hände gelegt. Ich bin bereit, jedem Ruf von ihm zu folgen. Ich möchte gern bei Christus sein. Mein Leben hat für mich keinen Wert [außer den,] seinen Willen zu tun.” [4]

Dieses sind nicht die Worte eines Mannes, der glaubt, besser zu sein als Christus. Joseph liebte Christus und bemühte sich sein ganzes Leben lang, ihm zu folgen. Diese Worte, privat an seine Frau geschrieben, demonstrieren, dass Joseph nicht so stolz war zu denken, er wäre besser als Christus.


Frage: Hat Joseph Smith gesagt, dass er ein "zweiter Muhammad" sein würde, der droht, seinen Glauben mit dem Schwert zu verbreiten?

Bauarbeiten im Gange


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Frage: Joseph Smith vergleicht sich mit Jesus?

englischer Artikel

Kritiker behaupten, Joseph Smith habe damit geprahlt, ein größeres Werk als Jesus vollbracht zu haben.


Die Gegner beziehen sich auf eine Aussage von Joseph Smith, die er in Nauvoo, Illinois im Mai 1844 kurz vor seinem Tod machte. Es stimmt, dass er prahlte. Er hatte seine Ansprache einer Rede des Paulus nachempfunden, die in 2. Korinther Kapitel 11 niedergeschrieben ist. In dieser Predigt prahlte Paulus über sich selbst den Juden gegenüber. Joseph Smith nahm das Thema das Paulus auf, als er sagte:

Ich habe mehr zu prahlen als jemals ein Mensch. Ich bin der einzige Mensch, der seit den Tagen Adams je in der Lage war, eine Kirche zusammen zu halten. Eine große Mehrheit von allen ist bei mir geblieben. Weder Paulus, Johannes, Petrus noch Jesus haben das geschafft. Ich prahle damit, dass niemals ein Mensch so ein Werk vollbrachte, wie ich (History of the Church, Band 6, S. 408-409)

Wenn wir auch nicht sicher sind, ob das ein völlig genaues Zitat ist, nehmen wir an, das sei der Fall. Gegner lesen in diese Aussage hinein, dass der Prophet sagte, er habe ein größeres Werk getan als Jesus Christus. Wenn man den ganzen Text und die Zeitumstände betrachtet, so scheint er nur zu sagen, dass er in der Lage war, die Kirche besser zusammen zu halten, als andere, einschließlich Jesus Christus.

Sicherlich wäre Joseph Smith der erste gewesen, der zustimmt, dass die Kirche zusammen zu halten nicht ein größeres oder bedeutenderes Werk sei, als das, was Jesus getan hat. Es gibt nichts, das so bedeutend ist, wie der Gott Israels zu sein, die Sünden der Welt auf sich zu nehmen und zu sterben und aufzuerstehen, damit die ganze Menschheit lebe.Gewiss ist ewiges Leben die größte Gabe die irgend jemand geben kann.

Dennoch sagte der Herr selbst: „Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen und er wird noch größere vollbringen, denn ich gehe zum Vater.” (Johannes 14:12). Auf welches größere Werk konnte der Herr denn Bezug nehmen? Vielleicht meint der Herr ein ausgedehnteres Werk, aber sicherlich nicht ein bedeutenderes. Zum Beispiel taufte Johannes der Täufer angeblich mehr Menschen als Jesus, Paulus dürfte mehr als Missionar bekehrt haben und Moses führte mehr Israeliten aus der Gefangenschaft, Noach baute ein größeres Schiff und Joseph Smith hielt die Kirche länger zusammen. Der Punkt sollte klar sein: Wenn „größer” Menge bedeutet, dann gibt es viele, die die Verheißung des Erretters erfüllten, dass seine Anhänger „größere Werke” tun würden, und das schließt Joseph Smith mit ein.


Joseph hat nicht gesagt, er hätte ein größeres Werk als Jesus Christus vollbracht, sondern er habe eine Kirche zusammengehalten.


Fußnoten

keine


verwendete Quellen

  • Steven R. Gibson, Schnelle Antworten auf Fragen von Antimormonen, deutsche Übersetzung erschienen bei LDS BOOKS, Bad Reichenhall, 2005, ISBN 3-934347-29-0

Zusätzliches Material

FAIRwiki Artikel

Joseph Smith, Jr. wiki Artikel
wiki-Artikel über Joseph Smith und Rechtsangelegenheiten


wiki Artikel über Prophezeiung
Artikel über die Erste Vision
Behauptungen über den Bericht von der Ersten Vision aus dem Jahr 1832
Behauptungen über andere Mitglieder bezüglich der Ersten Vision


Joseph Smith und das Okkulte

FAIR Website

  • FAIR Topical Guide:

Externe Links

Gedrucktes Material

Endnoten

  1. Dieser Wiki-Artikel basiert ursprünglich auf einer persönlichen Nachricht von Daniel C. Peterson. Es ist seither Gegenstand der Bearbeitung und Ergänzungen wegen der Natur eines Wiki-Projekts.
  2. For those who want a better handle on Joseph Smith's true character, a good resource is Mark L. McConkie, Remembering Joseph: Personal Recollections of Those Who Knew the Prophet Joseph Smith (Salt Lake City, UT: Deseret Book Company, 2003).(print version) ISBN 978-1570089633 GL direkte Verbindung
  3. Joseph Smith, History of The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints, 7 volumes, edited by Brigham H. Roberts, (Salt Lake City: Deseret Book, 1957), 6:408
  4. Brief von Joseph Smith an Emma Smith, June 6, 1832, Greenville, Indiana; Chicago Historical Society, Chicago, Illinois.)