Frage: Lehrt Kolosser 1:16, dass Jesus alles aus nichts kreierte?

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Frage: Lehrt Kolosser 1:16, dass Jesus alles aus nichts kreierte?

Creationisten unter den Christen glauben an die nachbiblische Lehre von Creatio ex nihilo (Schöpfung aus dem Nichts)

Creationisten unter den Christen glauben an die nachbiblische Lehre von Creatio ex nihilo (Schöpfung aus dem Nichts). Weil dies das ist, wie sie die Vorstellung der Schöpfung verstehen, lesen sie es in den Vers hinein.

Heilige der Letzten Tage haben keine Auseinandersetzung mit diesen Versen. Sie glauben ausdrücklich, dass der Vater alle Dinge erschaffen hat durch Jesus Christus (Siehe HLT-Schriftenführer. Jesus Christus, Schöpfer.)

Die Heiligen der Letzten Tage haben keinen Streit mit diesen Versen. Sie glauben nachdrücklich, dass der Vater alle Dinge von Jesus Christus geschaffen hat

Ein Mormongegner protestiert bei der Generalkonferenz Oktober 2002 wegen seinem Verständnis von Kolosser und kritisiert die HLT-Lehre.

Die fragliche Schriftstelle lautet:

[Jesus Christ] ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene der ganzen Schöpfung. 16 Denn in ihm wurde alles erschaffen im Himmel und auf Erden, das Sichtbare und das Unsichtbare, Throne und Herrschaften, Mächte und Gewalten; alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen. 'Er ist vor aller Schöpfung, in ihm hat alles Bestand. (Kolosser 1:15-17)

Lehrt der griechische Text nicht ex nihilo sondern Schöpfung aus den vorher schon existierenden Rohmaterialien

Wie ein Autor feststellte, lehrt der griechische Text nicht ex nihilo sondern Schöpfung aus den vorher schon existierenden Rohmaterialien, da das Verb ktidzo eine architektonische Konnotation trägt… wie eine Stadt bauen oder errichten. Auf diese Weise setzt das Verb die Gegenwart von schon existierendem Material voraus. [1]

Man darf nicht 2. Korinther 4:18 übersehen, wo erklärt wird, dass die Dinge, die man sieht zeitlich sind, aber die Dinge, die man nicht sieht sind ewig.. Das deutet darauf hin, dass die Aspekte der unsichtbaren Welt ewig sind, trotz der Einwirkung von Gottes schöpferischer Kraft.

HLT-Lehre sieht die Schöpfung als einen Akt der Organisation schon existierender Materie und Intelligenz (Siehe LuB 93:28 und LuB 131:7)

Auf diese Weise nahm Jesus an der Schöpfung aller Dinge teil

Auf diese Weise nahm Jesus an der Schöpfung aller Dinge teil — doch er arbeitete mit schon existierenden chaotischen Materialien. Die Throne und Herrschaften, Mächte und Gewalten der Engel wurden auch von Christus erschaffen. Diese Wesen nahmen ihren Engelsstatus or form nicht ohne göttliche Schöpfungskraft an, obwohl irgendein Aspekt ihres Bewusstseins bereits vorhanden war, bevor Gott sie schuf.

Jeder von uns, zusammen mit Jesus und Lucifer/Satan sind Kinder unseres Vaters im Himmel. Unsere Persönlichkeit und unser Charakter haben sich während der langen vorsterblichen Existenz entwickelt. In dieser Zeit entwickelte der Erlöser als der Erstgeborene des Vaters Eigenschaften, die es Gott dem Vater erlaubten, Jesus mit der Schöpfung aller Dinge zu betrauen, die erschaffen werden würden und ihm die göttliche Rolle des Sohnes zu übertragen. Gleichzeitig entwickelte Luzifer Eigenschaften, die ihn zur Sünde und Rebellion führten.

Der Unterschied zwischen Jesus und Luzifer ist so groß, dass man es kaum verstehen kann. Alle anderen Kinder Gottes waren irgendwo zwischen diesen beiden Extremen. Wegen der Rolle Jesu bei der Schöpfung waren Satans vorirdische Mächte und sein Status abhängig von der kreativen Macht und Vollmacht Gottes, bewirkt durch Jesus Christus.

Der Unterschied zwischen denen, die dem Vater folgten und denen, die Luzifer folgten, ist teilweise abhängig von dem ewigen Aspekt jedes Einzelnen. Die mag helfen, Satans Antipathie gegen Jesus zu erklären und seinem Wunsch, die Macht und die Vollmacht Gottes zu ergreifen, die Christus besaß. (Siehe Mose 4:1)

Die Behauptung, Jesus und Satan waren bloß Ebenbürtige missversteht und missinterpretiert die HLT-Lehre über die Schöpfung und die überragende Rolle Jesu darin.

Mehr Informationen, siehe:

Hauptartikel: Creatio ex nihilo


Endnoten

  1. Michael L.T. Griffith, One Lord, One Faith: Writings of the Early Christian Fathers as Evidences of the Restoration (Bountiful, UT: Horizon Publishers, 1996), 72.