Mormonismus und Tempel/Taufe für die Toten/Authentische christliche Praxis

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Taufe für die Toten, ein authentischer christlicher Brauch

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Frage: Was ist die Taufe für die Toten?

Elder G. Todd Christopherson erklärte:

Christliche Theologen ringen seit langem mit der Frage, was das Schicksal von zahllosen Milliarden ist, die ohne eine Kenntnis von Jesus gelebt haben. [1] Es gibt verschiedene Theorien bezüglich der „nicht evangelisierten” Toten, angefangen von einer nicht zu erklärenden Verweigerung der Erlösung über Träume oder anderen göttlichen Eingriff im Augenblick des Todes, bis hin zu einer Errettung für alle, sogar ohne Glauben an Christus. Einige glauben, dass die die Seelen nach dem Tod von Christus erfahren. Keine erklärt, wie die Forderung Jesu, dass ein Mensch aus Wasser und Geist geboren sein muss, um in das Reich Gottes einzutreten (Siehe Johannes 3:3-5.) Da ihnen das Wissen fehlte, das es einst in der frühen Kirche gab, sind diese ernsthaft Suchenden „Gezwungen zwischen einem schwachen Gesetz, das den Ungetauften [erlaubt] in den Himmel zu gelangen und einem grausamen Gott, der die unschuldigen [verdammt] zu wählen.” [2]

Mit der Wiederherstellung des Evangeliums Jesu Christi ist auch das Verständnis gekommen, wie die ungetauften Toten erlöst werden und wie Gott ein „vollkommener, gerechter Gott und gleichzeitig ein barmherziger Gott” sein kann. [3]

Während Jesus noch am Leben war, prophezeite er, dass er auch den Toten predigen werde (Johannes 5:25) Petrus sagt uns, dass das in der Zeit zwischen der Kreuzigung und der Auferstehung des Erretters geschah (1. Petrus 3:18-19)...


Frage: Sind die Toten "in den Mormonen-Glauben getauft?"

Einige haben das missverstanden und nehmen an, verstorbene Seelen würden „in den mormonischen Glauben getauft, ohne ihr Wissen.” [4] oder dass „Menschen, die einmal einer anderen Kirche angehört haben, könne der mormonische Glaube rückwirkend aufgezwungen werden.” [5] Sie sind der Auffassung, dass wir irgendwie die Macht haben, Seelen in Glaubensangelegenheiten zu zwingen. Natürlich ist das nicht der Fall. Gott gab dem Menschen von Anfang an seine Entscheidungsfreiheit. „Die Toten, die umkehren, werden durch Gehorsam zu den Verordnungen des Hauses Gottes erlöst werden,” [6] jedoch nur, wenn sie diese Verordnungen annehmen. Die Kirche führt Sie nicht in ihren Mitgliedsberichten oder zählt sie zu ihrer Mitgliedschaft.

Unser Verlangen, die Toten zu erlösen und die Zeit und Mittel, die wir in diese Verpflichtung stecken, sind vor allem ein Ausdruck unseres Zeugnisses bezüglich Jesus Christus. Es stellt eine so machtvolle Aussage über sein göttliches Wesen und seine Mission dar, wie wir sie nur ausdrücken können. Es bezeugt erstens die Auferstehung Christi, zweitens die unendliche Reichweite seines Sühnopfers, drittens, dass er die einzige Quelle der Erlösung ist, viertens, dass er die Bedingungen für die Erlösung geschaffen hat und fünftens dass er wiederkommen wird. [7]


Frage: Gibt es einen Hinweis darauf, dass die Taufe für die Toten authentische christliche Praxis des Altertums ist?

Wurzeln in alter Zeit

Es gibt beträchtliche Hinweise darauf, dass einige frühe Christen und einige jüdische Gruppen stellvertretende Verordnungen zur Erlösung der Toten durchführten.

John A. Tvednes stellte fest:

In seinem Brief an die Korinther weist Paulus auf die frühchristliche Praktik der stellvertretenden Taufe für die Verstorbenen als einen Beweis für eine zukünftige Auferstehung und ein Gericht hin. Den meisten Gelehrten, die keine HLT sind, ist die Bedeutung dieser Passage entgangen. Einige gehen darüber hinweg als einen überholten Brauch der Urkirche, während andere glauben, sie beziehe sich auf eine abtrünnige oder häretische Lehre.

Die historischen Dokumente sind in dieser Hinsicht jedoch klar. Taufen für die Toten wurden von der vorherrschenden Kirche vollzogen, bis sie durch den sechsten Kanon des Konzils von Karthago 397 n.Chr. verboten wurden. Einige der kleineren Sekten setzten den Brauch jedoch fort. Über die Marcioniten des vierten Jahrhunderts schrieb Epiphanius:

„In diesem Land - ich meine Asien - und sogar in Galatien, blühte ihre Schule bedeutend und ein sie betreffender traditioneller Umstand ist uns zu Ohren gekommen. Wenn jemand von ihnen ohne Taufe gestorben war, pflegten sie andere in seinem Namen zu taufen, damit er in der Auferstehung keine Strafe als ungetauft zu erleiden habe (Häresien”, 8:7) [8]

Die Taufe für die Toten wurde also ungefähr vierhundert Jahre nach Christus durch die Kirchenkonzile verboten. Heilige der Letzten Tage würden dies als ein ausgezeichnetes Beispiel für den Abfall betrachten - Konzile, die Lehren und Bräuche abändern, die zu früherer Zeit üblich waren.

Tvednes schreibt weiter:

Im frühen Judentum gibt es ebenfalls ein Beispiel für Verordnungen, die für die Toten durchgeführt wurden. Nach der Schlacht von Marisa (163 v. Chr.), wurde entdeckt, dass jeder der jüdischen Soldaten, die getötet worden waren, Schuld auf sich geladen hatte, indem er heidnische Amulette unter der Kleidung versteckt hatte. Um für ihr Fehlverhalten zu sühnen, sammelte Judas Makkabäus, der jüdische Hohepriester und Oberbefehlshaber, Geld von den Überlebenden um Opfertiere für ihre toten Kameraden zu kaufen:

„Er veranstaltete eine Sammlung, an der sich alle beteiligten, und schickte etwa zweitausend Silberdrachmen nach Jerusalem, damit man dort ein Sündopfer darbringe. Damit handelte er sehr schön und edel; denn er dachte an die Auferstehung. Hätte er nicht erwartet, dass die Gefallenen auferstehen werden, wäre es nämlich überflüssig und sinnlos gewesen, für die Toten zu beten. Auch hielt er sich den herrlichen Lohn vor Augen, der für die hinterlegt ist, die in Frömmigkeit sterben. Ein heiliger und frommer Gedanke! Darum ließ er die Toten entsühnen, damit sie von der Sünde befreit werden (2. Makkabäer 12:43-46). [9]


Charles Penrose (1912): „Die Taufe für die Toten - Wie wissen wir, welche unserer verstorbenen Verwandten stellvertretend zu taufen sind?”

Charles W. Penrose, "Peculiar Questions Briefly Answered," Improvement Era Vol. 15, Num. 11 (September 1912):

Frage 12: Die Taufe für die Toten - Wie wissen wir, welche unserer verstorbenen Verwandten stellvertretend zu taufen sind, und wie wissen wir, wann wir uns für sie stellvertretend taufen lassen sollen?
Amtwort: Wenn der Fragesteller das Wort IHR anstatt WIR verwendet hätte, würden wir antworten, Oft dorch persönliche Offenbarung, immer durch das Gesetz Verwandtschaft und Genealogie, und durch die Anweisung derer die göttlich ernannt sind, die gebotenen Verordnungen durchzuführen. [10]


D. Todd Christofferson (1998): „Der Grundsatz des stellvertretenden Dienstes sollte keinem Christen seltsam erscheinen”

D. Todd Christofferson:

Der Grundsatz des stellvertretenden Dienstes sollte keinem Christen seltsam erscheinen. In der Taufe eines Lebenden handelt der Durchführende stellvertretend an des Erlösers Statt. Und ist es nicht der zentrale Grundsatz unseres Glaubens, dass das Opfer Christi für unsere Sünden sühnt indem es stellvertretend die Forderungen der Gerechtigkeit an uns befriedigt? Wie es Präsident Gordon B. Hinckley ausgedrückt hat: „Ich denke, die stellvertretende Arbeit für die Toten kommt dem stellvertretenden Opfer des Erretters selbst näher als irgend ein anderes Werk, von dem ich weiß. Sie wird mit Liebe, ohne Hoffnung auf Ausgleich, Rückzahlung oder irgend etwas derartiges gegeben. Welch ein herrlicher Grundsatz.” [11]

Endnoten

  1. John Sanders, introduction to What about Those Who Have Never Heard? Three Views on the Destiny of the Unevangelized, by Gabriel Fackre, Ronald H. Nash, and John Sanders (1995), 9.
  2. Hugh W. Nibley, Mormonism and Early Christianity (Vol. 4 of Collected Works of Hugh Nibley), edited by Todd Compton and Stephen D. Ricks, (Salt Lake City, Utah : Deseret Book Company ; Provo, Utah : Foundation for Ancient Research and Mormon Studies, 1987), 101. ISBN 0875791271. Link
  3. Alma 42:15
  4. See Ben Fenton, “Mormons Use Secret British War Files ‘to Save Souls,’ ” The Telegraph (London), 15 Feb. 1999.
  5. Greg Stott, “Ancestral Passion,” Equinox (April/May 1998): 45.
  6. LuB 138:58
  7. D. Todd Christofferson, "The Redemption of the Dead and the Testimony of Jesus," Ensign (November 2000): 9. Link (Footnotes have in places been integrated into the main text; citation for has been slightly modified.
  8. John A. Tvedtnes, "Proxy Baptism," Ensign (February 1977): 86. Link
  9. John A. Tvedtnes, "Proxy Baptism," Ensign (February 1977): 86. Link
  10. Charles W. Penrose, "Peculiar Questions Briefly Answered," Improvement Era 15 no. 11 (September 1912). Link
  11. D. Todd Christofferson, "The Redemption of the Dead and the Testimony of Jesus," Ensign (November 2000): 9.; citing “Excerpts from Recent Addresses of President Gordon B. Hinckley,” Ensign (Jan. 1998): 73. [{{{url}}} Link]