Das Buch Mormon/Tiere

< Das Buch Mormon

(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Hauptseite

Tiere im Das Buch Mormon

Zusammenfassung: Kritiker behaupten, das Buch Mormon erwähne Tiere, die vor Columbus nicht in der Neuen Welt existiert haben. Diese Ausrutscher von Joseph Smith dienen ihnen als Beweis dafür, dass das Buch Mormon eine Fälschung sei. Oft angeführte Beispiele sind: der Esel, Bienen, die Kuh, der Elefant, das Pferd, Seidenraupen, das Schwein. Einige machen sich auch über zwei unbekannte Tiere lustig, deren nicht übersetzter Name wiedergegeben wird: Cureloms und Cumoms.

Springe zum Thema:

Tiere im Das Buch Mormon: Kritik

Kritiker behaupten, das Buch Mormon erwähne Tiere, die vor Columbus nicht in der Neuen Welt existiert haben. Diese Ausrutscher von Joseph Smith dienen ihnen als Beweis dafür, dass das Buch Mormon eine Fälschung sei.

Oft angeführte Beispiele sind:

  • Der Esel
  • Bienen
  • Die Kuh
  • Der Elephant
  • Das Pferd
  • Seidenwürmer
  • Das Schwein

Einige machen sich auch über zwei unbekannte Tiere lustig, deren nicht übersetzter Name wiedergegeben wird:

  • Cureloms
  • Cumoms


Zunächst sollte man nicht die Möglichkeit ausschließen, dass der Name einer bekannten Art ersatzweise für eine unbekannte Art benutzt wurde. Das ist eine wohlbekannte Erscheinung. So nannten etwa die Indianer europäische Pferde „Hirsch”, als sie sie zum erstenmal sahen. Das klassische Beispiel ist jedoch das Flusspferd, das schon die alten Griechen so benannten, obwohl es mit einem Pferd rein gar nichts zu tun hat, wie auch die Griechen sehr wohl wussten. Der Name blieb, sogar in deutscher Übersetzung.

Zusätzlich zu diesen Überlegungen sind manche 'albernen' Tierarten vielleicht gar nicht so seltsam wie die Kritker vorgeben.

Wir können die folgenden vorläufigen Schlussfolgerungen ziehen:

  • Esel - der pferdeähnliche Tapir ist eine Möglichkeit
  • Durch den Text nicht in Amerika nötig, es gibt aber Vorkolumbianische Beispiele
  • Kuh - In Amerika gab es Rinderarten (z.B. Bison)
  • Elefant - Nur für die jareditische Zeit erforderlich. Es gibt sowohl in den Traditionen, in Inschriften und als biologische Überreste Hinweise auf die Behauptungen des Buches Mormon.
  • Pferd - Es gibt einige nicht recht sichere Hinweise darauf, das das echte Pferd zumindest in Teilen Mittelamerikas in vorkolumbianischer Zeit vor Christi Geburt bekannt war. Es gibt auch reichliche Präzedenzfälle für die Benennung verschiedener Tiere mit vertrauten Namen. Dafür gibt es als Kandidaten aus der Neuen Welt den Hirsch und den Tapir.
  • Seidenwürmer - waren in der Neuen Welt vorhanden und zusätzlich andere Möglichkeiten für seidiges Gewebe, siehe Seide
  • Schwein - es gab einheimische Schweinearten, wenn auch nur von den Jarediten berichtet wird, dass sie Schweine nutzten (was nicht überrascht, da die Nephiten ja unter dem mosaischen Gesetz standen).


Pferd im Das Buch Mormon

Springe zum Thema:

  NEEDS TRANSLATION  



Der Esel im Das Buch Mormon


Brasilianisches Tapir (wikipedia.com)

Der einzige Hinweis auf die Rolle des „Esels” in der nephitischen Gesellschaft findet sich in Mosia 12:5 und Mosia 21:3, wo die Unterworfenen Lasten tragen wie „ein stummer Esel”

Andere Nennungen gibt es in 1. Nephi 18:19 und Mosia 5:14, wobei Mosia 13:24 ein Zitat aus den zehn Geboten darstellt.

„Esel” wurde als eine Bezeichnung für den Tapir vogeschlagen, den viele in Art eines Pferdes beschrieben haben.[1][2]

Zusätzlich geben heutige Tapirliebhaber zu bedenken, dass Tapire ziemlich ungeeignet sind, in Herden gehalten zu werden (da sie keine Herdentiere haben, kämpfen sie gerne miteinander), „doch Menschen im Heimatland des Tapirs halten einzelne Tiere, um sie als Nahrungsmittel zu mästen. Dabei sind einige ziemlich zahm, doch andere können sehr gefährlich sein... Sie sind groß, schwer und stark, sie haben mächtige Kiefern und Zähne und sie können sehr schnell laufen.”[3]

In einem heutigen Regierungsbericht steht:

Der Tapir ist dem Menschen gegenüber sehr gefügig, daher kann man ihn relativ leicht handhaben. Eine indigene Person beschreibt den Tapir so: „Das Tier ist sehr gesellig. Wenn man ihn als Junges bekommt, kann man ihn leicht zähmen. Er weiß, wie er sich rund ums Haus benehmen muss. Zum Fressen geht er in die Berge und kommt dann zum Schlafen in die Nähe des Hauses zurück.”[4]

Es scheint so, dass zumindest eine begrenzte Rolle des Tapirs außer Frage steht, entweder als Nahrungsquelle (Tapirfleisch macht 7-10% des Speisplans im ländlichen Amazonien aus)[5] oder als mögliches Lasttier in begrenztem Umfang, wenn man seine Kraft bedenkt. Charles Darwin bemerkte sogar, dass Tapire in Amerika als Haustiere gehalten wurden, auch wenn sie sich in Gefangenschaft nicht fortpflanzten.[6] Diese Tatsache könnte die relativ seltene Erwähnung dieser Tiere im Buch Mormon erklären.


Bienen im Das Buch Mormon


Unter den angeblichen Anachronismen im Buch Mormon findet man die Erwähnung von „Bienen” (Ether 2:3)... Dabei sollte zuerst beachtet werden, dass das Buch Mormon den Ausdruck „Bienen” im Zusammenhang mit der Alten Welt (den Jarediten) gebraucht. Niemals wird das Wort im Zusammenhang mit der Neuen Welt benutzt, daher konnte das Argument hier enden. Brachten die Jarediten Bienen in die Neue Welt? Wir werden es nie wissen. Einige Studien führen jedoch zu der Annahme, dass Bienen in der Neuen Welt der Antike durchaus bekannt waren. Bruce Warren schreibt z. B: „es gibt im Gebiet der Mayas viele Hinweise auf Honigbienen in alter Zeit, und diese Hinweise findet man in rituellen Texten, also in Texten einheimischer oder vorspanischer Herkunft” Andere Neue-Welt-Gelehrte haben beobachtet: „Nicht nur gab es im alten Amerika die Honigbiene als Haustier, sondern es gab Götter der Bienen und der Imker... Honig wurde von den Inidanern als wahrer Leckerbissen betrachtet. Ebenso wichtig war schwarzes Wachs, das aus den Stöcken genommen und für andere Waren eingetauscht wurde.”[7]

Weiter Informationen über Bienen als Haustiere in der Neuen Welt kann man in F. Padilla, F. Puerta, J. M. Flores and M. Bustos, "Bees, Apiculture and the New World," in Archivos de zootécnica, 41/154 (1992-extra)finden PDF


Kuh im Das Buch Mormon


Der Ausdruck „Vieh” wird dreimal im Buch Mormon gebraucht. (Ether 9:17-19; Enos 1:21; 3. Nephi 3:22) und der Ausdruck „Kuh” steht zweimal im Buch Mormon (Ether 9:18; 1. Nephi 18:25) Im jareditischen Bericht ist unklar, ob „Vieh” und „Kühe” dasselbe bedeutet oder ob „Kühe” eine Unterkategorie von „Vieh” sind...

Wie bei vielen anderen Tieren im Buch Mormon ist es wahrscheinlich, dass diese Buch Mormon Ausdrücke daher kommen, dass unvertraute Dinge ein vertrautes Etikett erhalten haben... So war zum Beispiel den Miami-Indianern der Büffel nicht vertraut, so nannten sie ihn einfach „wilde Kühe”. Ebenso nannte der Entdecker de Soto den Büffel einfach vaca, Kuh. Die Delaware Indianer benannten die Kuh nach dem Hirsch und der Stamm der Miamai nannte Schafe, als sie sie das erstemal sahen, 'schaut aus wie eine Kuh'.[8][9]


Elefant im Das Buch Mormon


This is a public domain image of Tetrabelodon angustidens, a member of the family Gomphotheriidae. We do not yet have a public-domain image of the South American species believed to have persisted into historical times. This should not be considered an image of a Jaredite "elephant," but simply an illustration that these recently-extinct animals certainly qualify as "elephants" in appearance. (Image source:CW Andrews, A guide to the elephants (recent and fossil) exhibited in the Department of geology and palæontology in the British museum (London, Printed by order of the Trustees, 1908). 46 pp. Original graphic file from here.

Der einzige Ort, an dem im Buch Mormon Elefanten erwähnt werden, ist in Ether 9:19 ungefähr 2500 v. Chr. Daher muss kein Elefant, den es auf dem amerikanischen Kontinent gab, über etwa 2400 v. Chr. hinaus überlebt haben....Neben den Überlieferungen wurden fünf Abbildungen von Elefanten im alten Mexiko gefunden. Der Verrill, ein bekannter (nicht mormonischer) Archäologe beschreibt eine der Figuren als so verblüffend und offensichtlich elefantisch, dass es durch keine der gewöhnlichen Theorien wegerklärt werden kann, es handle sich um einen stilisierten oder überzeichneten Tapir, Ameisenbären oder Ara. Nicht nur dass diese Figur einen Rüssel zeigt, sondern sie hat auch zusätzlich noch die großen, blattartigen Ohren und die nach vorne biegbaren Knie, die für den Elefanten charakteristisch sind. Außerdem zeigt das Bildnis noch eine Last, die ihm auf den Rücken geschnallt ist. Es ist unvorstellbar, dass sich jemand ein Geschöpf ausgedacht haben könnte mit den Schlappohren und den für Elefanten typischen Hinterknien oder dass ein menschliches Wesen einen Tapir so weit verfremdet haben könnte'...

Mündliche Überlieferung, schriftliche Aufzeichnungen und Kunst, die Elefanten darstellt, ergeben eine starke Stütze für die Behauptung, der Elefant habe im alten Amerika existiert. Sogar noch stärkere Stützen wurden gefunden, Überreste von Elefanten. Heute stimmen alle Gelehrten darin überein, dass einst Mammuts und Mastodons (die zoologisch eindeutig zu den Elefanten zählen) in Amerika lebten. Die Meinungen gehen heute darüber auseinder, wie lange es sie gab. Nach dem Buch Mormon müssten sie nicht länger als bis etwa 2400 v. Chr. gelebt haben. In den letzten Jahren haben archäologische Befunde gezeigt, dass der Elefant sehr wohl bis zu einer so späten Zeit überlebt haben kann. Knochen eines geschlachteten Mastodons wurden kürzlich an einer Grabungsstätte entdeckt, die auf die Zeit kurz nach Christi Geburt datiert wird. Eine andere Grabungsstelle, die auf ca. 100 v. Chr. datiert wird, enthielt die Überreste von einem Mammut, einem Mastodon und einem Pferd.[10]

Einige Gelehrte nehmen an, der Elefant (Mammut oder Mastodon) habe noch später gelebt, als bisher angenommen. In einem Artikel mit dem Titel "Men and Elepants in America" (Menschen und Elefanten in Amerika), den Ludwell Johnson in Scientific Monthly veröffentlichte, schrieb er: „Entdeckungen, bei denen Überreste von Menschen und von Rüsseltieren (Säugetiere aus der Familie der Elefanten einschließlich Elefanten, Mammuts und Mastodons) zusammen gefunden wurden, sind keineswegs unüblich.” 1950 listete Mc Cowan nicht weniger als 27 auf, einschließlich, wie Hugo Gross bemerkte, ein „teilweise verbranntes Mastodon-Skelett und zahlreiche Tonscherben in Alangasi, Ecuador... Es kann nicht länger bezweifelt werden, dass in Amerika Mensch und Elefant zusammen existierten... Vielleicht ist es sicher zu sagen, dass die amerikanischen Rüsseltiere seit mindestens 3000 Jahren ausgestorben sind.”

Falls die Elefanten mindestens vor 3000 Jahren ausgestorben sind, wären sie sehr wohl noch im Bereich des jareditischen Zeitalters vorhanden gewesen. Und, wie oben bemerkt, gibt es einige Hinweise darauf, dass der Elefant in begrenzter Anzahl noch weitere Jahrunderte überlebt hat.[11]

Kurz gesagt, der Elefant stellt für das Buch Mormon kein Problem dar.


Schwein im Das Buch Mormon


Schweine werden im Buch Mormon zweimal erwähnt. Einmal in 3. Nephi 14:6, wo der Herr den Ausdruck bildlich gebraucht und einmal in Ether 9:18, wo Schweine gut als Nahrung beschrieben werden. Einige Kritiker haben den Vorschlag des Buches Mormon, Schweine als Nahrung zu verwenden bespöttelt wegen der Speisevorschriften des mosaischen Gesetzes. Es sollte aber bedacht werden, dass die in Ether enthaltene Geschichte stattfand, bevor das Gesetz des Mose gegeben wurde. Andere Kritiker haben behauptet, Schweine seien in der antiken Neuen Welt unbekannt gewesen... Die frühen Einwohner Amerikes hatten jedoch ein einheimisches Schwein. Die Azteken nannten es pisote, das bedeutet im Grunde „Vielfraß” und wurde oft auf das Pekari oder Nabelschwein angewandt. Sorenson bemerkt: „Im Hinblick auf das Pekari wurden nach der Eroberung die Nahuatl-Ausdrücke quauhcoyametl und quahpizotl entwickelt, um die einheimischen Arten vom eingeführten kastilischen Schwein zu unterscheiden...”[Sorenson, An Ancient American Setting, 290.][12]


Cureloms und Cumoms im Das Buch Mormon


Diese Namen sind nicht übersetzte jareditische Ausdrücke. Eine Reihe möglicher Kandidaten wurden für diese Bezeichnungen vorgeschlagen, darunter Lamas, Alpakas, Mastodons oder andere Säugetiere aus dem Pleistozän (Eiszeitalter).[13]

Ohne zusätzliche Informationen kann man das nicht als Schlag gegen das Buch Mormon werten. Hätte Joseph Smith das Buch Mormon erfunden, wäre das eine Gelegenheit für ihn gewesen, seine Phantasie spielen zu lassen, doch es gibt keine Beschreibung dieser seltsamen Tiere (für die er sich die Mühe gemacht hat, sie zu benennen, wenn man das Fälschungsmodell des Buches Mromon zugrunde legt).



Endnoten

  1. "Horses in the Book of Mormon" (Provo: Utah, FARMS, 2000). Link
  2. See, for example, the Encyclopedia Brittanica, 1911 edition for horse).
  3. Sheryl Todd, "The Tapir Gallery, the Tapir Preservation Fund," Tapir Gallery archive (7 May 1997, 14:03:06 -6h00), (last accessed 22 October 2005) Link
  4. Joseph Henry Vogel, "White paper: The Successful Use of Economic Instruments to Foster Sustainable Use of Biodiversity: Six Case Studies from Latin America and the Caribbean," Biopolicy Journal, Vol. 2, Paper 5 (PY97005), 1997. Link
  5. OAS.org Link (last accessed 22 October 2005).
  6. Charles Darwin, The Variation of Plants and Animals Under Domestication, Vol. 2, (1868), 86. Link
  7. Mike Ash, mormonfortress.com Link
  8. John L. Sorenson, An Ancient American Setting for the Book of Mormon (Salt Lake City, Utah : Deseret Book Co. ; Provo, Utah : Foundation for Ancient Research and Mormon Studies, 1996 [1985]), 294. ISBN 1573451576. GospeLink
  9. Mike Ash, mormonfortress.com Link
  10. John L. Sorenson, An Ancient American Setting for the Book of Mormon (Salt Lake City, Utah : Deseret Book Co. ; Provo, Utah : Foundation for Ancient Research and Mormon Studies, 1996 [1985]), 297–298. ISBN 1573451576. GospeLink
  11. Mike Ash, mormonfortress.com Link
  12. Mike Ash, mormonfortress.com * Link
  13. For a discussion, see John L. Sorenson, An Ancient American Setting for the Book of Mormon (Salt Lake City, Utah : Deseret Book Co. ; Provo, Utah : Foundation for Ancient Research and Mormon Studies, 1996 [1985]), 298. ISBN 1573451576. GospeLink