Frage: Fleisch und Blut können das Himmelreich nicht betreten?

Version vom 7. Juni 2017, 19:05 Uhr von FairMormonBot (Diskussion | Beiträge) (Bot: Automatisierte Textersetzung (-{{Quelle}} +{{FairMormon}}))
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Hauptseite

Frage: Fleisch und Blut können das Himmelreich nicht betreten?

Kritiker versuchen mit 1. Korinther 15:50 zu belegen, dass auferstandene Wesen mit einem physischen Körper das Himmelreich nicht erben können, darum auch nicht Gott mit einem Körper und ebenso wenig auferstandene Sterbliche.

Die frühen Christen interpretierten diese Schriftstelle ganz anders, als unsere Kritiker es tun. Das Folgende waren einige ihrer Gedanken.

Im Jahre 207 n. Chr. lehrte Tertullian: „,Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht erben’. Er meint, die Werke von Fleisch und Blut, die die Menschen hindern ins Reich Gottes zu gelangen.”[1]

Novatian bemerkte 235 n. Chr. „Wenn geschrieben steht, dass Fleisch und Blut nicht das Himmelreich ererben können, ist nicht die Substanz von Fleisch und Blut gemeint, die verdammt wäre, sondern allein die Schuld des Fleisches.”[2]

Photios zitierte Methodius, der 290 n. Chr. gesagt hatte: „Fleisch und Blut können das Himmelreich nicht erben’, mit Fleisch ist nicht das Fleisch selbst gemeint, sondern der unvernünftige Impuls zum unmoralischen Vergnügen der Welt.” [3]

Der große Kirchenvater Origenes lehrte 225 n. Chr. auch eine tiefere Bedeutung des Wortes Fleisch:

Zur Zeit der Flut, als Menschen von den Wegen Gottes abgewichen sind, wurde berichtet, dass Gott auf diese Weise sprach bezüglich der unwürdigen Menschen und Sünder. „Mein Geist wird nicht ewig bei ihnen sein, weil sie Fleisch sind.” Dadurch wird klar gezeigt, dass der Geist Gottes von allen genommen wird, die unwürdig sind. [4]

Tertullian lehrte auch, dass Christus einen Körper aus Fleisch und Knochen hatte, doch im Himmel wohnt. „Jesus sitzt immer noch zur rechten Hand des Vaters. Er ist ein Mann, und jetzt auch Gott. Er ist der letzte Adam, aber auch das Wort, das am Anfang stand. Er ist Fleisch und Blut, jedoch reiner als unseres und er wird in der gleichen Weise herabsteigen, wie er in den Himmel aufgestiegen ist. Das heißt, seine Substanz und seine Form werden immer gleich bleiben.” [5]

Tertullian könnte diesen Glauben teilweise von Lukas 24:39 abgeleitet haben, als Christus die Apostel aufforderte, ihn zu berühren: „Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht.”


Die Schriftstelle 1. Korinther 15 dahingehend zu interpretieren, dass Fleisch und Blut nicht ins Himmelreich kommt, verwirft den Glauben vieler Gründerväter der heutigen Christenheit. Sie lehrten korrekt die wahre Bedeutung des Wortes „Fleisch” als nicht wörtlich, denn anderenfalls wäre es Christus selbst nicht erlaubt, in den Himmel zu gelangen.

Während die Heiligen der Letzten Tage ihre Theologie nicht auf die Tradition der frühen Kirchenväter gründen, stimmen diese frühen Christen mit neuzeitlicher Offenbarung überein, was ein weiteres Zeugnis ihrer Genauigkeit ist.

Fußnoten

  1. [back]  Ante-Nicene Fathers 3:451, Tertullian 207 n. Chr., W
  2. [back] Ante-Nicene Fathers 5:620, Novatian 235 n. Chr, W
  3. [back] Ante-Nicene Fathers 6:374, Methodius, as quoted by Photios, 290 n. Chr, E
  4. [back] Ante-Nicene Fathers 4:254, Origen, 225 n. Chr, E
  5. [back] Ante-Nicene Fathers 3:584, Tertullian, 197 n. Chr, W

Zusätzliches Material

FAIRwiki Artikel

Erlösungsplan Wiki Artikel