Frage: Können wir zu unserer "himmlischen Mutter" beten?

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Frage: Können wir zu unserer "himmlischen Mutter" beten?

Trotz dieses Glaubens, spielt die Mutter im Himmel nahezu keine Rolle in der Anbetung oder in der Lehre jenseits was oben aufgeführt wurde. Es wird von den Mitgliedern nicht für korrekt gehalten, zur Mutter im Himmel zu beten, da es keine prophetischen Beispiele dafür gibt. Mitglieder der Kirche beten wie der Erlöser es gelehrt hat: „Unser Vater im Himmel....” (Matthäus 6:9, 3. Nephi 19:19-21, 3. Nephi 17:15, 3. Nephi 18:21, 3. Nephi 19:19-21), {Betonung hinzugefügt.)

Wie Präsident Gordon B. Hinckley bemerkte:

Logik und Vernunft legen sicherlich nahe, daß wir, wenn wir einen Vater im Himmel haben, auch eine Mutter im Himmel haben. Diese Lehre scheint mir sehr einleuchtend zu sein. Gemäß den Unterweisungen, die wir vom Herrn selbst erhalten haben, halte ich es jedoch nicht für angebracht, daß irgend jemand in der Kirche zu unserer Mutter im Himmel betet.... Daß wir nicht zu unserer Mutter im Himmel beten, bedeutet nicht, daß wir sie in irgendeiner Weise herabsetzen oder verunglimpfen.... keiner von uns kann die Herrlichkeit von ihr, von der wir keine offenbarte Kenntnis haben, vergrößern oder schmälern.[1]

Die Enzyklopädie des Mormonismus schreibt:

Aus berufenen Quellen wie der Heiligen Schrift und modernen Prophezeiungen schlussfolgern die Heiligen der Letzten Tage, dass es sowohl einen Himmlischen Vater als auch eine Himmlische Mutter gibt.

Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage lehnt die Vorstellung, die in manchen Religionen herrscht, ab, dass der Geist oder die Seele jedes einzelnen Menschen ex nihilo geschaffen wird. Stattdessen nimmt sie die folgende wesentliche Lehre, die in der Heiligen Schrift von Paulus formuliert worden ist, wörtlich: „So bezeugt der Geist selber unserem Geist, daß wir Kinder Gottes sind.” Diese und andere Schriftstellen betonen nicht nur, dass eine geschwisterliche Beziehung zwischen den Geistern besteht, sondern dass sie auch Erben Gottes sind und eine gemeinsame Erbschaft mit Christus besitzen Römer 8:16-18, Maleachi 2:10).

Die Heiligen der Letzten Tage glauben, dass alle Menschen auf dieser Erde, die jemals gelebt haben oder noch leben werden, buchstäbliche Nachkommen Gottes des Ewigen Vaters sind (Numeri 16:22; Hebräer 12:9). Aus diesem Blickwinkel betrachtet ist die Voraussetzung dafür, Eltern zu werden, die Verbindung eines Vaters und einer Mutter, sowohl bei der Erschaffung von Geistern im vorirdischen Dasein als auch von psysischen Körpern auf der Erde. Nur gemeinsam mit einer Himmlischen Mutter kann der Himmlische Vater den Titel „Eltern” tragen. Aufgrund dieser Vorstellung glauben die Heiligen der Letzten Tage, dass die Himmlische Mutter dem Himmlischen Vater an Herrlichkeit, Vollkommenheit, Mitgefühl, Weisheit und Heiligkeit gleicht.

Elohim, der Titelname Gottes, deutet auf den Plural des kanaanitischen El oder des hebräischen Eloah hin. Es wird im Hebräischen verschiedenartig kombiniert, um den höchsten Gott zu beschreiben. Elohim ist der hoheitsvolle Titel der höchsten Gottheit. In Genesis 1:27 heißt es: „Gott schuf also den Menschen als sein Abbild, als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie” (Betonung hinzugefügt), was so interpretiert werden kann, dass „Gott” im Plural gemeint ist.

Für die Heiligen der Letzten Tage ist das Konzept der ewigen Familie mehr als nur ein Glaubensgrundsatz. Es ist ein Konzept, das ihre Lebensweise bestimmt. Es ist der ewige Plan des Lebens, das sich vom vorirdischen Leben über das Leben nach dem Tod hinaus erstreckt.

Bereits 1839 lehrte der Prophet Joseph Smith das Konzept der ewigen Mutter, wie in mehreren Berichten aus jener Zeit überliefert wird. Auf der Basis jener Lehre entstand ein Lied, das die Heiligen der Letzten Tage lernen, singen, zitieren und schätzen: „O mein Vater” von Eliza R. Snow. Präsident Wilford Woodruff nannte dieses Lied eine Offenbarung (Woodruff, p. 62).

Sind im Himmel Eltern einzeln? Die Vernunft weist solches fort, Und sie sagt mit Kraft und Klarheit: „Du hast eine Mutter dort!” Wenn vorüber dieses Leben, Dieser Leib dem Staube gleich, Dann werd ich mit Freuden jauchzen, Vater, Mutter, treffen euch. [Lied Nr. 190]

1909 veröffentlichte die Erste Präsidentschaft unter Joseph F. Smith eine Erklärung über die Herkunft des Menschen, in der gelehrt wird, dass „der Mensch als Geist von himmlischen Eltern gezeugt und geboren und in den ewigen Wohnungen des himmlischen Vaters bis zur Mündigkeit aufgezogen wurde” und ein „Abkömmling celestialer Herkunft” ist und dass „alle Männer und Frauen dem universalen Vater und der universalen Mutter ähnlich und buchstäblich die Söhne und Töchter einer Gottheit sind” (Smith, pp. 199-205).

Der Glaube, dass es eine Mutter im Himmel gibt, die Gottes Partnerin in der Schöpfung und Fortpflanzung ist, ist nicht dasselbe wie der besondere Nachdruck, der in der katholischen Tradition auf die Mariologie gelegt wird.

Heute ist der Glaube an eine lebende Mutter im Himmel vorbehaltlos im Gedankengut der Heiligen der Letzten Tage enthalten. Obwohl in der Heiligen Schrift nur Andeutungen vorhanden sind, bezeugen Äußerungen, die von Präsidenten der Kirche im Laufe der Zeit gemacht worden sind, dass die Menschheit sowohl einen Himmlischen Vater als auch eine Himmlische Mutter hat.[2]

Endnoten

  1. Gordon B. Hinckley, „Töchter Gottes," Generalkonferenz (November 1991) Link
  2. Elaine Anderson Cannon, „Mutter im Himmel," in Enzyklopädie des Mormonismus, Band 4 ., herausgegeben von Daniel H. Ludlow, (New York, Macmillan Publishing, 1992), 2:961. Link Link